China: Kann das Update Williams retten?

Malaysia deckte die Schwächen des Williams FW33 gnadenlos auf - Jetzt hoffen Barrichello und Maldonado auf die neuen Teile in China

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Malaysia war für das Williams-Team eine mittlere Katastrophe. Die Truppe war nach den Wintertests und dem Saisonstart in Australien durchaus hoffnungsvoll nach Sepang gekommen, um dort festzustellen, dass der FW33 weder zuverlässig, noch konkurrenzfähig ist. Bester Beweis ist der 15. Startplatz von Rubens Barrichello. Der längstdienende Formel-1-Pilot sprach nach dem Qualifying von der vielleicht besten Qualifying-Runde seines Lebens, dennoch fehlten ihm 1,9 Sekunden auf die Bestzeit. Das ist für die hohen Ansprüche - Williams wollte vor der Saison in die Phalanx der Topteams eindringen - zu wenig.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Auf den Geraden fehlt es dem Williams FW33 an Höchstgeschwindigkeit

Im Rennen waren nach 22 Runden beide Piloten mit technischen Defekten ausgeschieden - eine mächtige Ohrfeige für die Mannschaft um den umstrittenen Technikchef Sam Michael. Doch jetzt hofft man beim Grand Prix von China in Schanghai auf Wiedergutmachung. Die Chancen stehen nicht besonders gut, denn der Heckflügel des innovativen Williams scheint nicht zu funktionieren - Barrichello und Pastor Maldonado kommen auf den Geraden nicht auf Touren. Da passt die lange Gerade in Schanghai eigentlich so gar nicht ins Konzept der Truppe aus Grove, doch nun setzt man alle Hoffnungen auf die neuen Teile aus der Fabrik.

Barrichello: Sieg bei China-Premiere


Fotos: Williams, Großer Preis von Malaysia


"Ich mag Schanghai sehr gerne", sagt Barrichello. "Ich mag die Streckenführung und ich habe gute Erinnerungen, schließlich habe ich 2004 das erste Rennen auf diesem Kurs gewonnen. Wir bekommen bei diesem Rennen ein Update für das Auto, wodurch sich hoffentlich unsere Geschwindigkeit und unsere Leistung ändern. Der Saisonstart war nicht sehr gut für uns und wir haben noch kein Rennen beendet. Ich hoffe jetzt aber, dass uns das Update weiterhilft."

"Ich hoffe jetzt, dass uns das Update weiterhilft." Rubens Barrichello

Auch für Maldonado ist die Ausgangslage nicht einfach. Der Venezolaner, der mit Staatsgeldern in die Formel 1 gekommen war, konnte sich bisher nicht in Szene setzen - er fiel eher mit Patzern auf. Zudem ist ihm der Kurs in Schanghai gänzlich fremd: "China ist eine komplett neue Strecke für mich. Daher muss ich das Layout lernen und zudem hart mit dem Team daran arbeiten, dass wir unsere Probleme aus Malaysia lösen können."

Maldonado im Simulator

Der GP2-Champion übt sich in Durchhalteparolen: "Ich weiß, dass nur sehr wenig Zeit zwischen diesen beiden Rennen liegt, aber ich denke, dass wir das Potenzial haben, uns zu verbessern und konkurrenzfähiger zu werden. Es wird etwas kühler als in Malaysia, aber die Strecke ist sehr technisch, was es schwierig macht, ein ausgewogen gutes Setup zu finden."

"Ich denke, dass wir das Potenzial haben, konkurrenzfähiger zu werden." Pastor Maldonado

Im Williams-Simulator konnte sich Maldonado bereits einen ersten Eindruck von der von Hermann Tilke designten Strecke machen: "Die erste Kurve ist eine Schlüsselstelle, da es sich um eine der längsten Kurven des gesamten Kalenders handelt. Ich war einen Tag lang im Simulator in Grove und habe damit begonnen, die Strecke zu lernen. Jetzt freue ich mich schon darauf."

Michael kündigt neues Auspuffsystem an

Für Technikchef Michael wird der Grand Prix von China ein wichtiges Rennen. Williams notiert seit diesem Jahr an der Börse - der miserable Saisonstart ist daher das schlechteste, was dem Team hätte passieren können. Nun gilt es, das Vertrauen in das Team wieder herzustellen, was aber nur durch ein gutes Abschneiden in China gewährleistet werden kann.

"Wir testen ein neues Auspuffsystem an Rubens' Auto, das wir am Freitag evaluieren werden." Sam Michael

"Wir warten immer noch auf einen Top-10-Platz im Qualifying und auf Punkte in Schanghai", sagt der Australier. "Zudem probieren wir ein neues Auspuffsystem bei Rubens' Auto, das wir am Freitag testen und evaluieren werden." Doch welche Anforderungen stellt der Shanghai International Circuit an ein Formel-1-Auto? "Bei den Kurven in Schanghai liegt der Schwerpunkt beim Eingang, vor allem Kurve eins. Das erfordert normalerweise eine starke Vorderachse, damit der Pilot das Auto ordentlich platzieren kann. Durch die vier langsamen Kurvenausgänge ist auch die Traktion sehr wichtig. Die Streckentemperatur wird in Schanghai kühler sein - eher so wie beim Australien-Grand-Prix."