Caterham kämpft weiter gegen den Defektteufel

Auch am vierten Testtag von Barcelona konnte Caterham sein Programm nicht wie geplant durchführen - Ein Motorwechsel kostet vier Stunden

(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen brachte es auf den Punkt: "Das ist ein Test, bei dem man froh ist, wenn man ihn hinter sich hat." Technische Probleme zogen sich wie ein roter Faden durch die vier Testtage in Barcelona. Nachdem Kovalainen am Dienstag von einer defekten Spurstange ausgebremst worden war, machte ihm heute die Elektrik einen Strich durch die Rechnung. Insgesamt konnt der Finne nur 70 Runden fahren. Auch in der Zeitentabelle belegt er mit 1:26.698 Minuten abgeschlagen den letzten Platz.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Die Testwoche in Barcelona hatte für Caterham mehr Schatten als Licht

In der ersten Stunde lief noch alles nach Plan, doch dann nahm das Unheil abermals seinen Lauf. "Leider hatten wir ein kleines Elektrikproblem im Motor. Wir haben uns aus Sicherheitsgründen entschieden, den Motor zu wechseln, was uns heute Vormittag viel Zeit gekostet hat", erklärt Technikchef Mike Gascoyne. Kurz vor 10 Uhr verschwand der Caterham in der Box, erst kurz nach 14 Uhr nahm Kovalainen den Testbetrieb wieder auf - zu diesem Zeitpunkt hatte er erst 16 Runden gefahren.

"Am Nachmittag lief es dann besser, wir konnten einige Longruns mit viel Benzin an Bord fahren und einen Großteil der am Morgen verlorengegangenen Zeit aufholen", sagt Gascoyne. Allerdings war der längste dieser Longruns nur 15 Runden lang. Später folgten noch einige kürzere Stints, in deren Verlauf Kovalainen eine halbe Stunde vor Ende des Tests seine schnellste Rundenzeit fuhr. Auf die Tages- und Wochenbestzeit von Kamui Kobayashi fehlte dem Finnen jedoch mehr als 4,5 Sekunden.


Fotos: Caterham, Testfahrten in Barcelona


Die technischen Probleme spiegeln sich auch in der Wochenbilanz wieder. Mit insgesamt 240 Runden fuhr Caterham von allen Teams, die vier Tage lang im Einsatz waren, am wenigsten. Zum Vergleich: Kobayashi alleine fuhr 243 Runden - an nur zwei Tagen! Der Blick auf die Zeiten macht hingegen Mut. Auf die Zeit von Bruno Senna im Williams fehlten Kovalainen nur gut drei Zehntelsekunden. Ähnlich ist der Vorsprung auf seinen neuen Teamkollegen Witali Petrow.

Nach der positiven Tendenz in Jerez fällt es nach dieser problembehafteten Wochen schwer, Caterham einzuschätzen. Die Teammitglieder sind jedoch bemüht, das Positive an der Situation zu sehen: "Wir haben dennoch eine Menge gelernt und einige Schwachstellen behoben, die uns im weiteren Saisonverlauf ernste Probleme hätten bereiten können. Es lief nicht alles nach Plan. In der letzten Testwoche wartet noch harte Arbeit auf uns, bevor wir da sind, wo wir sein wollen", sagt Kovalainen.

Geschäftsführer Riad Asmat fast kurz zusammen: "Im Vergleich zu Jerez war das eine sehr harte Woche, aber genau deshalb testen wir", während Gascoyne erklärt: "Vor der nächsten Woche wartet noch eine Menge Arbeit auf uns, aber wir wissen, worauf wir uns konzentrieren müssen. Wir werden dann auch das Aero-Paket am Auto haben, mit dem wir ins erste Rennen gehen wollen, daher freuen wir uns sehr auf den Test." Dieses Aero-Paket wird Caterham vor den finalen Testfahrten in Barcelona im Rahmen eines Geradeausfahr-Tests in Spanien erproben.