• 15.06.2017 16:02

  • von Dominik Sharaf

Carlos Sainz will Red-Bull-Cockpit: "Ich bin kein Ersatzmann"

Der Spanier bekräftigt den Wunsch nach einem Topauto und dementiert Gespräche mit Renault - Bringt ihn eine dicke Ablösesumme 2018 zu Ferrari?

(Motorsport-Total.com) - Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz macht seine Ambitionen auf den Aufstieg in ein Formel-1-Topteam mit immer mehr Nachdruck deutlich. Im Gespräch mit 'Sky Sports F1' deutet der Spanier an, dass er sich das Verlassen des Red-Bull-Kaders vorstellen könne, sofern er nicht 2018 in das A-Team befördert wird. Er habe den Österreichern "und allen anderen deutlich gesagt", dass er "kein dritter Fahrer sein" wolle. Heißt: Sainz lässt sich nicht auf die Wartebank schieben, wenn kein Cockpit frei ist.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz, Helmut Marko

Carlos Sainz und Helmut Marko haben wohl Verhandlngsbedarf Zoom

Dieses Szenario droht aber. Daniel Ricciardo und Max Verstappen haben bei Red Bull gültige Verträge, beide will Helmut Marko wohl auch gegen Ablöse nicht ziehen lassen. "Ich bin nicht der Ersatz für irgendjemanden", winkt Sainz ab, wenn es darum geht, wen er beerben soll. "Das will ich nicht. Ich will einfach von Red Bull verpflichtet werden." Doch auch dafür bräuchte es eine Vakanz.

Sainz scheint mit Leistung überzeugen zu wollen - sodass man beim Energydrink-Riesen nicht auf ihn verzichten will, wenn er mit anderen Teams flirtet. Auch wenn er es verneint, mit Renault Gespräche zu führen, gelten die Franzosen nach einem Techtelmechtel im vergangenen Jahr als heiße Option für Sainz. Doch er will nur Augen für Red Bull haben: "Hoffentlich kommt die Chance am Ende des Jahres. Dafür arbeite ich in dieser Saison. Dafür setzte ich ich mich auf den Hosenboden."

Bis dahin hält sich Sainz alle Optionen offen. "Solange ich Red-Bull-Fahrer bin, bin ich loyal. Am Jahresende sehen wir weiter. So einfach ist es", bleibt er unverbindlich und schließt auch einen Verbleib bei seinem bisherigen Team nicht aus - obwohl er sich ein siegfähiges Auto wünscht. "Vieles kann sich ändern. Ich würde Toro Rosso nicht unbedingt absagen, wenn sie mir ein Angebot machen. Ich kann niemandem die Türe zuschlagen", so Sainz über einen Notnagel für seine Karriere.


Fotostrecke: Horror-Crash von Carlos Sainz

Ex-Weltmeister Damon Hill ist überzeugt, dass Sainz einen Deal mit einem Topteam verdient hätte: "Von seinem Potenzial her ja. Er ist konstant und selbstbewusster geworden. Er scheint auch ziemlich intelligent zu sein", lobt der Brite. Für TV-Experte Martin Brundle kommt nur eine Option in Betracht: "Es kann nur um Ferrari gehen", ist er sich sicher und kann sich einen Wechsel gegen Ablösesumme vorstellen. Das allerdings dürfte für die Scuderia teuer werden: "Red Bull würde ihn dann ziehen lassen, wenn sie das Geld, das sie in ihn investiert haben, zurückbekommen", so Brundle.