Button: "Richtiges Umfeld das Wichtigste von allem"

Jenson Button fühlt sich bei McLaren pudelwohl, schließt aber nicht aus, vor Ende seiner Karriere noch einmal das Team zu wechseln - Nach der Formel 1 in die DTM?

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Jenson Button hat angesichts von zehn Punkten Vorsprung auf Fernando Alonso und einem Polster von 13 Zählern auf Mark Webber gute Chancen, die Saison 2011 als Vizeweltmeister abzuschließen. Wenngleich ihn die zweite Position als solche nicht in besondere Hochstimmung versetzt, so könnte der Brite dem Vizetitel dennoch Positives abgewinnen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button fühlt sich bei McLaren-Mercedes bestens aufgehoben

"Es wäre aufregend, Mark, Fernando und Lewis schlagen zu können", wird Button von 'Formula1.com' zitiert. In Anspielung auf den berühmten Satz von Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis, wonach der Zweitplatzierte stets der erste Verlierer ist, entgegnet der Weltmeister von 2009: "Wenn ich die Weltmeisterschaft noch nicht gewonnen hätte, wäre da vielleicht etwas dran. So messe ich einem zweiten Platz keine negative Bedeutung bei. Ungeachtet dessen bleibt es natürlich mein Ziel, Rennen zu gewinnen. Das wird immer das Wichtigste bleiben."

Zusammenfassend betrachtet Button die Saison 2011 als "recht gutes Jahr", wie er sagt. "Ich würde sagen, dass ich in den meisten Fällen das Maximum aus dem Auto herausgeholt habe. Das ist für die Saison 2012 eine gute Basis." Seinen Vertrag in Woking hat der Brite erst kürzlich um mehrere Jahre verlängert. Den Ausschlag dafür gaben nicht nur die Leistungsfähigkeit von Auto und Team, sondern nicht zuletzt auch das Klima innerhalb der Mannschaft, wie Button versichert.

"Ich fühle mich hier wirklich zu Hause. Das Umfeld stimmt einfach und alles entwickelt sich in die richtige Richtung", so der Brite, der zu Beginn der Saison 2010 zu McLaren stieß. Mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton kommt er erwiesenermaßen bestens aus. Geht es nach Button, dann wird sich daran auch in Zukunft nichts ändern: "Wir arbeiten sehr gut zusammen, aber wir wollen uns auch beide gegenseitig schlagen. Ich mag es, einen Teamkollegen zu haben, der sehr schwer zu schlagen ist. Hoffentlich wird das über Jahre so weitergehen."

¿pbvin|512|4210|button|0|1pb¿Einen Teamwechsel kann sich Button daher mittelfristig gesehen nicht vorstellen. Der Brite gibt jedoch zu, dass es zu Beginn seiner Rennfahrerkarriere drei Teams gab, die für ihn besonders herausstachen. "Als ich aufgewachsen bin, hatte ich immer ein Auge auf McLaren, Ferrari und Williams." Bei Williams absolvierte Button im Jahr 2000 seine Debütsaison in der Königsklasse, mit McLaren besitzt er einen langfristigen Vertrag. Bleibt die Frage, ob er sich irgendwann einen Wechsel zu Ferrari vorstellen könne.

"Du kannst im Leben nicht alles haben", entgegnet er mit einem Lächeln. "Der Name und die Erfolge eines Teams können aufregend sein, aber du musst immer darauf achten, in der richtigen Umgebung zu sein. Dass kann ich von meinem jetzigen Team definitiv behaupten."

Darauf festnageln lassen, dass McLaren die letzte Station seiner Laufbahn bleiben wird, will sich Button jedoch nicht. "Als ich den WM-Titel gewann und mein Vertrag auslief, hätte ich mir vorstellen können, meine Karriere zu beenden", so der ehemalige Brawn-Pilot. "Jetzt, zwei Jahre später, habe ich aber nicht das Gefühl, dass mein aktueller Vertrag mein letzter sein wird. Ich habe viele Fahrer gesehen, die ihre Karriere zu früh beendet haben und diesen Schritt wenig später bereut haben. Diese Erfahrung werde ich einfließen lassen", so Button vielsagend.

Für die Zeit nach der Königsklasse hat er jedenfalls schon erste Pläne: "Ich könnte mir vorstellen, dass ich mich nach der Formel 1 um junge Fahrer kümmere." Eine Karriere in einer anderen Rennserie schließt er ebenfalls nicht aus: "Vielleicht werde ich in einer anderen Serie wie zum Beispiel der DTM antreten. Ich habe fest vor, auch nach meiner Formel-1-Karriere weiter Rennen zu fahren." Was private Aktivitäten betrifft, so schwebt ihm ein Start beim Ironman auf Hawaii vor.