Button grübelt: Wohin mit Vandoorne?

Jenson Button überlegt, was das Beste für McLaren-Junior Stoffel Vandoorne sei und rät ihm zu einer weiteren Formel-Renault-Saison - Formel-1-Einstieg noch zu früh

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat ein Luxusproblem: Mit Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne hat man zwei talentierte, junge Piloten, bei denen man aber nicht weiß, wo man sie hinstecken soll. Beide McLaren-Junioren machten die aktuelle Formel-Renault-3.5-Saison unter sich aus und setzten sich dabei auch gegen den hochgeschätzten Antonio Felix da Costa sowie Neu-Sauber-Pilot Sergei Sirotkin durch.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne hat sich mit seinen Leistungen für ein Cockpit empfohlen Zoom

Während Titelkonkurrent Magnussen nach seiner Meisterschaft unter anderem bei Marussia oder Force India im Gespräch ist, ist es um Vandoorne derzeit etwas ruhig geworden. Noch ist nicht klar, was Vandoorne im nächsten Jahr treibt. Ein Cockpit bei McLaren scheint zumindest ausgeschlossen. "Wir müssen uns zusammensetzen und besprechen, was das Beste für Stoffel ist", erklärt Jenson Button, der als Teamleader immer ein Auge auf den Nachwuchspiloten hat.

"Am wichtigsten ist seine Sicht, was er in seiner Karriere will", meint der Brite. Dies könnte vielleicht eine weitere Saison in der Renault-World-Serie bedeuten, in der er 2014 den Titel einfahren könnte. Denn immerhin war die abgelaufene Saison gerade einmal sein Rookiejahr. Für Button wäre dies eine gute Alternative. Einen Aufstieg in die Königsklasse hält er nämlich für verfrüht. "Meiner Meinung nach wäre es derzeit jedenfalls für jeden Fahrer das Falsche, übereilt in die Formel 1 einzusteigen", betont er.

"Die Kids steigen sehr jung ein, und möglicherweise geht die Rechnung auf, aber die Konkurrenz ist in diesem Sport so groß, und das ist sehr hart, wenn man so jung ist." Der Ex-Weltmeister spricht aus eigener Erfahrung: Er wurde mit 20 in die Königsklasse geworfen und fand sich nur schwer zurecht. "Man lernt am meisten, wenn man beobachten kann, was ein Formel-1-Pilot an einem Wochenende durchmacht, bevor der Druck auf deinen Schultern lastet und du ein Formel-1-Fahrer bist."

"Erfahrung bei einem Team sammeln, zuschauen, was ein Fahrer macht - es geht nicht nur um das Fahrer selbst, sondern auch um die Arbeit mit den Ingenieuren, die Interviews, die Fitness, die Ernährung, all die Abläufe mit den Sponsoren, Partnern, die man erst kennenlernt, wenn man in der Formel 1 ist. Das kann die Karriere beschädigen. Erfahrung ist heutzutage in diesem Sport alles. Hoffentlich hat er genug Erfahrung, wenn er in die Formel 1 aufsteigt."

Stoffel Vandoorne

Bei McLaren durfte der junge Belgier schon bei den Grands Prix viel lernen Zoom

Da könnte ein weiteres Jahr in der Renault-World-Serie nicht schaden. "Die Renault-World-Serie ist eine tolle Serie mit einigen sehr talentierten Fahrern in diesem Jahr", lobt er die zweite Nachwuchsklasse neben der GP2. Dass Button kein bekennender Fan des offiziellen Formel-1-Unterhauses ist, hat er schon mehrfach bekräftigt. "In der GP2 hat man den Vorteil, dass man die Kurse lernt, aber die Serie ist seltsam", meint er.

"Fahrer kommen in der GP2 von ihrem Weg ab. Man muss also sehr vorsichtig sein bei dieser Entscheidung, außerdem ist es für jeden etwas anderes. Ich möchte darüber jetzt nicht zu viel sagen, aber das muss auch nicht jetzt entschieden werden." Bis die Formel Renault 3.5 ihre Motoren wieder aufheulen lässt, vergeht auch noch ein halbes Jahr: Mitte April in Monza ist der erste Saisonlauf angesetzt.