• 07.06.2009 19:59

Button: Am liebsten wäre ich noch 200 Runden gefahren

Der Brawn-Pilot auf der Pressekonferenz über einen erneut beeindruckenden Sieg, die Verbesserungen am Auto und den Blick in Richtung Titel

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es muss für dich ein schöner Moment gewesen sein, als du in der ersten Runde Sebastian gefolgt bist. Ihr kamt auf die Kurven neun und zehn zu, es gab dort ein wenig Wind, und er verließ die Straße..."
Jenson Button: "Am Start war ich sehr glücklich, dass ich die zweite Position halten konnte. Mein Start war auf der schmutzigen Seite der Strecke ganz gut. Sebastian machte innen dicht, was mich überraschte, denn ich denke nicht, dass es die beste Idee war, auf die schmutzige Seite zu fahren."#w1#

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button bleibt der Dominator der Formel-1-Saison 2009

"Wir fuhren die erste Hälfte der Runde hinter ihm, und dann kam Sebastian am Ausgang der zehnten Kurve neben die Strecke, was meine Möglichkeit war. Es ist schwierig, hier zu überholen, und man konnte sehen, dass wir auf der langen Gerade in den Drehzahlbegrenzer kamen, ich hätte also nicht die Möglichkeit gehabt, am Ende der Geraden zu überholen."

"Es ist nie ein schönes Gefühl, wenn ein Auto auf einen acht oder neun Zehntelsekunden pro Runde aufholt." Jenson Button

Frage: "Auf dem zweiten Rennabschnitt wurdest du von Sebastian unter Druck gesetzt, als er mit weniger Benzin an Bord unterwegs war. Was war die Situation zu diesem Moment?"
Button: "Das war in Ordnung. Ich wusste, dass er kürzer fahren würde. Wir wussten ungefähr, in welcher Runde er anhalten würde. Aber es ist nie ein schönes Gefühl, selbst wenn man weiß, dass man mehr Benzin an Bord hat, wenn ein Auto auf einen acht oder neun Zehntelsekunden pro Runde aufholt. Ich musste einfach so konstant wie möglich sein."

"Ich wusste, dass es schwierig sein würde zu überholen, wenn Sebastian hinter mir ist. Ich steckte aus diesem Grund in den Kurven etwas zurück, so dass meine Ausgänge besser sein würden. Sobald Sebastian an die Box ging, machte ich etwas mehr Druck, und reduzierte die Rundenzeit ein wenig."

"Es war immer noch ein aufregendes Rennen, aber ich muss sagen, dass bei den Rennen zuvor - vor allem in Bahrain und Barcelona - die Red Bull meiner Meinung nach zu schnell waren wie wir. Aber heute waren wir einen Schritt voraus, das ist ein schönes Gefühl."

"Ich wusste auch, dass diese Jungs langsamer machen würden." Jenson Button

Frage: "Wie waren die Reifen am Ende des Rennens, denn der Vorsprung schmolz am Ende von 20 auf 6,7 Sekunden?"
Button: "Ich weiß nicht wirklich, wie die Reifen im letzten Abschnitt waren, da ich ein wenig zurück steckte, den Motor schonte. Da wir in einer Saison nur acht Motoren haben, muss man vorsichtig sein, was man verwendet und wann. Also wollte ich den Motor etwas schonen, was ich tat. Die Reifen waren in Ordnung. Sie begannen ein wenig Graining zu zeigen, aber dies war nicht etwas, das uns Zeit kostete."

"Ich wusste auch, dass diese Jungs langsamer machen würden, da man sehen konnte, dass ihre Zeiten nachließen. Ich bin also sicher, dass die letzten zehn Runden nicht die aufregendsten im Rennen waren, aber dies war für mich die beste Option."

Frage: "War die Drei-Boxenstopp-Strategie von Sebastian für dich eine Überraschung?"
Button: "Ja, das war wirklich eine Überraschung. Besonders als er im ersten Teil des Rennens um fünf oder sechs Sekunden hinter mir lag. Ich war sehr überrascht, dass sie auf drei Stopps gesetzt hatten, vielleicht dachten sie, dass wir dasselbe tun würden. Ich weiß es nicht. Wir füllten das Auto auf, nachdem wir sahen, was sie gemacht haben, und es funktionierte sehr gut."

"Aber wenn man mit einem Vorsprung von fünf Sekunden führt und man sieht, dass der Vorsprung schmilzt, dann ist es immer noch ein seltsames Gefühl, wenn er eine Sekunde pro Runde aufholt, egal, mit wie viel Benzin der Kerl hinter dir unterwegs ist. Als er auf mich aufholte, da musste ich meine Linie ein wenig verteidigen."

"Wir haben die Übersetzung der Gänge für diesen Kurs etwas falsch gewählt, da sich der Wind etwas veränderte." Jenson Button

"Wir haben die Übersetzung der Gänge für diesen Kurs etwas falsch gewählt, da sich der Wind etwas veränderte. Ich war auf der Gerade für fünf Sekunden im Drehzahlbegrenzer, darüber machte ich mir sehr große Sorgen. Aber es war in Ordnung, ich konnte ihn aus diesem Grund hinter mir halten. Ich wusste, dass es anschließend mit Sicherheit ein einfaches Rennen sein würde, wenn er hinter mir sein würde, bevor ich in Runde 32 oder 31 an die Box kommen würde."

"Das Auto war großartig zu fahren und ich habe jede einzelne Runde genossen. Ich hatte keinerlei große Schreckmomente oder so etwas, also ja, es war für uns ein großartiger Tag."

Frage: "Du siehst ein wenig emotional aus. Bedeutet dir dieser Sieg heute viel?"
Button: "Jedes Rennen, das ich dieses Jahr gewonnen habe, war sehr emotional. Die alten Erinnerungen überkommen dich natürlich wieder, aber ich denke, dass es daran liegt, weil wir dachten, dass es heute ein viel härterer Kampf werden würde."

"Heute war ein Tag, an dem wir gezeigt haben, dass wir einen guten Schritt nach vorn gemacht haben." Jenson Button

"Hinzu kommt, dass ich in diesem Auto in jeder einzelnen Runde, die ich fahre, ein Lächeln auf meinem Gesicht habe, weil es so gut funktioniert, dies war ein solches Rennen. Ich hätte weitere 200 Runden fahren können, denn ich habe es mit dem Auto so sehr genossen. Heute war ein Tag, an dem wir gezeigt haben, dass wir einen guten Schritt nach vorn gemacht haben."

"Die Leute werden sagen, dass dies unsere wahre Geschwindigkeit ist, und dass diese eigentlich schon das ganze Jahr über existent war, aber das ist nicht der Fall. Ich habe in diesem Jahr in jedem Rennen alles gegeben, und ich denke, dass wir bei jedem Rennen die beste Geschwindigkeit gefunden haben, aber bei diesem Rennen glaube ich, dass wir mit der Balance des Autos und der Aerodynamik des Autos einen Schritt nach vorn gemacht haben."

"Das war ein schönes Gefühl. Selbst nach zehn oder 15 Runden dachte ich, dass es vielleicht keine gute Idee ist, aber ich wollte dem Team wirklich über Funk mitteilen und sagen, dass dieses Auto einfach schockierend ist. Das hätte das Schicksal anziehen können, also sparte ich mir dies für das Ende des Rennens auf. Aber es war ein sehr genussvoller Tag."

"Dieser Tag ist meiner Meinung nach wirklich für das gesamte Team. Ich hätte sie am liebsten alle bei mir auf dem Podium gehabt. Das sollten sie bei jedem Rennen sein, aber besonders bei diesem. Ich denke, es bedeutet für das Team eine Menge, denn sie konnten sehen, wie gut das Paket war."

"Das Rennen hat gezeigt, dass wir das beste Auto haben." Jenson Button

Frage: "Wann planst du den Sieg der Meisterschaft, denn es sieht danach aus, als wärst du ziemlich unschlagbar?"
Button: "Ich möchte dieses Jahr gern jedes einzelne Rennen gewinnen, aber ich habe 19 andere Jungs auf der Strecke, die mich daran hindern wollen, dies zu tun. Ich befinde mich mit Sicherheit in einer guten Position. Das Rennen hat gezeigt, dass wir das beste Auto haben. Ich denke, dass wir über das beste Paket verfügen."

"Das Auto passt meiner Meinung nach zu mir, ich fahre auf dem Optimum, und alle im Team befinden sich in einer sehr guten Position. Ich denke, dass sie ebenfalls 100 Prozent geben. Man könnte sagen, dass die Situation im Moment perfekt ist, aber es könnte auch leicht schief gehen."

"Red Bull könnte plötzlich etwas aus dem Hut zaubern, dass sie auf unsere Geschwindigkeit kommen oder sogar noch schneller werden könnten, man kann also nichts für garantiert nehmen und muss weiterhin Druck machen. Man kann nicht vom Gas gehen und auf das Beste hoffen, oder es locker angehen."

"Ich werde dieses Jahr ein schlechtes Rennen haben, und ich werde geschlagen werden." Jenson Button

"Man muss weiterhin Druck machen. Ich habe einen Vorsprung von 26 Punkten, was außergewöhnlich ist, aber ich werde nicht nachlassen. Ich möchte bei jedem Rennen den besten Job erledigen, und ich werde nach wie vor jedes Manöver vollführen, mit dem ich womöglich jedes Rennen gewinnen kann. Aber ich weiß auch, dass es nicht einfach wird. Ich werde dieses Jahr ein schlechtes Rennen haben, und ich werde geschlagen werden, und man muss auf diese Situationen vorbereitet sein."

Frage: "Das nächste Rennen ist jenes in Großbritannien. Erwartest du dieselbe Unterstützung, die dort Lewis im vergangenen Jahr vor seinem Heim-Publikum erhalten hat? Führte dies zu Druck oder motiviert dich das?"
Button: "Jedes Jahr, als ich nach Silverstone kam, um in der Formel 1 zu fahren, erhielt ich eine ziemlich unglaubliche Unterstützung, selbst als ich nicht in einem konkurrenzfähigen Auto fuhr. Selbst wenn man kein Ergebnis erzielt, erhält man immer noch eine Menge Unterstützung, was fantastisch ist. Das britische Publikum stand immer hinter seinen Fahrern."

"Dieses Jahr gehen wir natürlich in einer anderen Situation dorthin. Ich führe die Meisterschaft an. In den Jahren zuvor, als das Auto schwierig zu fahren war und wir keinerlei Ergebnisse erzielen, ist man ein wenig peinlich berührt, weil man so viel Unterstützung erhält. Man genießt so viel Unterstützung, kann ihnen aber nichts zurückgeben."

"Ich werde sehr aufgeregt sein, in Silverstone anzukommen, freue mich auf das Wochenende. " Jenson Button

"Aber nun anzukommen und die Meisterschaft anzuführen, das verleiht mir in gewisser Weise das Gefühl, dass ich ihnen etwas zurückgebe, das sie genießen können. Ich werde sehr aufgeregt sein, in Silverstone anzukommen, freue mich auf das Wochenende. Aber wenn man sich in das Auto setzt, dann ist man zu 100 Prozent fokussiert. In gewisser Weise ist es einfach ein weiteres Rennen, wenn du im Auto sitzt."

"Davor und danach ist es mit Sicherheit völlig anders, aber das Großartige ist, dass eine Menge der Leute, die in der Formel 1 arbeiten, Briten sind. Wir haben eine Menge Fans im Vereinigten Königreich, hoffentlich werden wir ihnen eine gute Show bieten und werden ein ausverkauftes Haus haben. Dies würde dem Großen Preis in Großbritannien helfen."