Webber: Wir müssen schneller entwickeln

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dein Start lief ganz gut, wohl auch deswegen, weil Rubens Barrichello einen schlechten Start hatte. Wie lief es für dich beim Start? In der ersten Runde bist du dann hinter Jarno Trulli gehangen."
Mark Webber: "Im Vergleich zu Rubens hatte ich keinen schlechten Start. Er hatte einen sehr schwachen und Jarno hatte einen sehr guten Start, und dann lag ich auf dem ersten Sektor hinter Jarno. Es gab ziemlich viele Möglichkeiten, um einen Angriff auf ihn zu wagen. Er leistete sich auf der ersten Runde ein paar Fehler."

"Ich war in der achten Kurve außen, war jedoch auch vorsichtig, denn ich hatte Ferrari und ein KERS-Auto hinter mir, ich wollte keine weitere Position an ihn verlieren. Es ging auf, als Jarno neben die Ideallinie kam, denselben Fehler machte wie Sebastian. Da hatte ich viel Glück. Natürlich war die Strecke heute anders, das spielte während der ersten Runde eine Rolle."#w1#

Frage: "Wie waren die Reifen am Ende des Rennens? Sebastian holte gegen Ende auf dich auf."
Webber: "Wir wussten, dass es bei noch verbleibenden fünf Runden keinen Grund gibt, ineinander zu krachen. Wir haben die Autos also wirklich ins Ziel gebracht. Jenson war davon gefahren, es herrsche also Stillstand. Alle anderen hatten wir im Griff. Es war für das Team also ein großartiger Tag, den zweiten und dritten Rang geholt zu haben."

"Wir hatten erwartet, näher an den Brawns dran zu sein, aber wir wurden heute fair und gerecht geschlagen, sie haben dieses Ergebnis also verdient. Ich habe das Rennen heute genossen. Die Strecke war ziemlich gut zu fahren, es lag Gummi auf ihr, und es war ein Genuss, auf ihr zu fahren. Es wäre schön gewesen, wenn es ein Auto im Rennen weniger gegeben hätte, aber es war nun einmal dabei. Schlussendlich war ich glücklich darüber, wie ich gefahren bin."

Frage: "Und es war dein zweiter zweiter Platz in diesem Jahr..."
Webber: "Dies zeigt, wie gut das Auto ist. Wir befinden uns nun in der Position, bei den meisten Rennen angreifen zu können, und dies ist für das gesamte Team inklusive Renault eine Belohnung. Alle arbeiten unglaublich hart. Natürlich ist Brawn allen davon gefahren. Es gab ein paar andere Veranstaltungen, wo es hier und dort etwas knapper zuging. Wir hatten erwartet, dass es hier enger zugehen würde, aber das war nicht der Fall."

"Wir müssen nun für Silverstone deutlich härter arbeiten, um zu versuchen, sie dort etwas mehr unter Druck zu setzen. Natürlich hatte Rubens heute einen harten Tag, aber der Kerl, der die Meisterschaft anführt, fährt uns weiterhin davon. Heute lief es in Bezug auf die Konstrukteurswertung für uns gut, aber in Bezug auf die Fahrerwertung ist uns Jenson etwas weiter davon gefahren."

Frage: "Silverstone ist für dich in Bezug auf deinen Wohnort fast ein Heimrennen. Was sind deine Gefühle vor diesem Rennen, wie denkst du wird das Auto dort sein?"
Webber: "Ich freue mich aus verschiedenen Gründen auf Silverstone, denn ich denke, dass es im Gegensatz zu hier eine großartige Atmosphäre geben wird. Hier war niemand, und in Silverstone wird es fantastisch für Jenson und alle Fahrer werden. Wir lieben es, vor vielen Leuten zu fahren."

"Es ist eines der besten Rennen des Jahres. Die englischen Leute lieben den Motorsport. Ich liebe die Strecke. Es ist ein brillanter Kurs, und es ist auch für das Team ein Heimrennen. Es gibt aus diesem Grund viele Gründe, um sich darauf zu freuen."

Frage: "Glaubst du, dass das Auto dort gut sein wird?"
Webber: "Ja. Wir werden sehen, wie gut."

Frage: "Auf welchen der kommenden Strecken kann deiner Meinung nach Red Bull Racing am wahrscheinlichsten Brawn herausfordern?"
Webber: "Nun, das ist schwierig zu sagen. Um ehrlich zu sein hatten wir erwartet, hier etwas näher dran zu sein. Jenson war heute auf einem anderen Level. Es gab keine Möglichkeit, ihn zu schlagen. Es ist nicht so, dass wir unsere Mentalität, nach vorn zu kommen, ändern. Wir tun alles, was wir tun können, um dieses Auto für jede Veranstaltung so schnell wie möglich zu machen, und damit beginnen wir beim kommenden Rennen in Großbritannien."

"Wenn man sich die Vergangenheit anschaut, ob es Barcelona, China oder ein wenig Malaysia war, dann könnte man denken, dass diese Strecken-Typen uns liegen, wo es ein paar schnellere Abschnitte gibt. Vielleicht ist Silverstone ein Ort, an dem wir etwas schneller sein können. Der Nürburgring? Es ist sehr schwer, dies im Moment zu sagen."

"Wenn wir als nächstes Rennen zum Nürburgring kommen würden, so denke ich, dass Brawn immer noch einen Vorteil haben würde. Wir müssen den Pfad weiter gehen, auf dem wir uns befinden. Wir müssen die Entwicklung schneller gestalten, wenn wir dies können, und zwar bald. Wir müssen es bald schaffen, denn je mehr Rennen wir fahren, desto weniger Punkte gibt es."

Frage: "Glaubst du, dass Jenson dieses Jahr noch aufgehalten werden kann?"
Webber: "Jenson befindet sich in einer unglaublichen Position. Es ist eine wahnsinnige Position, einen Vorsprung von 26 Punkten zu haben. Aber die Art und Weise, wie das Punkte-System im Moment ist, ist es für ihn immer noch nicht einfach, davon zu ziehen, wenn seine Hauptgegner konstant sind. Zwei Ausfälle verändern dies natürlich."

"Aber es steht außer Frage, er ist in fantastischer Form, kommt nach vorn, sieben Rennen sind gefahren, zehn noch zu fahren. Selbst wenn er langsam macht und eine Menge Ergebnisse erzielt, nicht auf der obersten Stufe steht, wird es für die Leute lange, lange Zeit dauern, diesen Rückstand gutzumachen. Für ihn sind Zielankünfte entscheidend, und er ist lange genug dabei, um dies zu wissen."

Frage: "In den vergangenen drei Rennen hast du dich eher für eine konservative Strategie entschieden. Dies wird meistens am Samstag festgelegt, bevor du das Benzin für den dritten Qualifying-Durchgang einfüllst. Ist dies dein Ziel?"
Webber: "Es ist einfach für mich der bessere Weg. Ich hatte im dritten Qualifying-Durchgang ein paar Probleme. Gestern lief der dritte Qualifying-Durchgang ziemlich so, wie ich es haben wollte, es ist diesbezüglich für mich aus diesem Grund immer etwas besser, ein wenig mehr Benzin an Bord zu haben und dafür am Nachmittag am Sonntag Optionen zu haben."

"Natürlich können die KERS-Autos ein Risiko sein, denn man kann sich um sie herum qualifizieren. Dies ist für mich im ersten Abschnitt des Rennens eine große Gefahr, aber natürlich plane ich, mich im dritten Qualifying-Durchgang so gut wie möglich zu qualifizieren und die beste Strategie für das Rennen zu haben. Ich weiß, dass es am Samstagnachmittag keine Punkte gibt, und ich möchte am Sonntag das beste Ergebnis erzielen."