• 13.11.2009 17:30

  • von Stefan Ziegler & SID

Briatore: Sperre nach "Schein-Anhörung"

Flavio Briatore will sich nicht mit der lebenslangen Sperre abfinden und wettert gegen die FIA: Das Urteil sei vorab abgesprochen worden, so Briatore

(Motorsport-Total.com) - Der frühere Formel-1-Teamchef Flavio Briatore gibt nach seiner lebenslangen Sperre im Unfall-Skandal von Renault keine Ruhe: Am Freitag warf er dem Motorsport-Weltverband FIA vor, die Sperre nach geheimen Verhandlungen und einer "Schein-Anhörung" ausgesprochen zu haben. Zuletzt hatte Briatore bereits wiederholt betont, bei der Strafe habe es sich um einen persönlichen Rachefeldzug des damaligen FIA-Präsidenten Max Mosley gehandelt.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Flavio Briatore ist auf dem Kriegspfad und hat es auf das Urteil der FIA abgesehen

Die FIA hatte diese Behauptung bereits zurückgewiesen und erklärt, die Entscheidung, Briatore lebenslang zu sperren, sei von einer "überwältigenden Mehrheit der anwesenden Mitglieder" gefällt worden. Doch genau an diesem Punkt hakt Briatore ein: Ein Mitglied des Weltrats habe in den Medien durchsickern lassen, dass das Urteil bereits am Abend zuvor festgestanden habe.#w1#

"Die FIA vergisst zu erwähnen, dass die Entscheidung des Weltrats laut den Auskünften eines ihrer Vizepräsidenten vielmehr das Ergebnis einer geheimen Verhandlung war, die am Abend vor der Anhörung stattgefunden hat", lässt Briatore ausrichten. Der Italiener beruft sich dabei auf Mohammed Ben Sulayem und dessen Aussagen, wie sie die Zeitungen in Abu Dhabi abgedruckt hatten.

"Wir sind nicht hier, um Teams aufzuhängen", soll Ben Sulayem nach der Urteilsverkündung gesagt haben. Konkret geht es Briatore aber wohl um die folgende Aussage Ben Sulayems: "Wir haben unsere Verhandlungen vorab durchgeführt und alle sind zufrieden mit dem Ergebnis."

Briatore hatte schon kurz nach der Entscheidung des FIA-Councils am 21. September angekündigt, gegen die Sperre gerichtlich vorzugehen. Zudem fordert er Schadenersatz in Höhe von bis zu einer Million Euro. Die Klage soll am 24. November vor dem Landgericht in Paris verhandelt werden.

Im September war der Italiener lebenslang aus der Formel 1 verbannt worden. Gemeinsam mit Technikchef Pat Symonds hatte er den damaligen Fahrer Nelson Piquet Jr. 2008 in Singapur zu einem absichtlichen Unfall überredet, um dem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen.