Boullier sehr optimistisch für 2013

Lotus hat sich in diesem Jahr im Kreise der Spitzenteams etabliert - Durch die stabilen Regeln hofft Teamchef Eric Boullier im kommenden Jahr auf den Durchbruch

(Motorsport-Total.com) - Seit das ehemalige Renault-Team von Gravity Racing International übernommen wurde, hat sich die Mannschaft in Enstone neu aufgestellt. Von der Ära des Flavio Briatore blieb nicht mehr viel übrig. Die Chefs Gerard Lopez und Eric Boullier haben viele Umstrukturierungen vorgenommen. Langsam aber sicher entwickelt sich Lotus wieder zu einem Topteam. Der Aufstieg wird auch anhand von Zahlen deutlich: 2010 beendete man die WM mit 163 Punkten als Fünfter. Im Vorjahr war es auch Platz fünf, doch die Leistungen brachen in der zweiten Saisonhälfte stark ein und das Team sammelte lediglich 73 Punkte. Mit dem nach vorne gezogenen Auspuff war man ein Risiko eingegangen, das sich letztlich nicht bezahlt gemacht hatte.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier (Lotus-Teamchef)

Eric Boullier will in Zukunft öfter den Siegerpokal in Händen halten Zoom

Schon früh wurde das Augenmerk auf 2012 gelegt. In Enston wurden auch viele technische Einrichtungen auf den neuesten Stand gebracht. Die Strategie zahlte sich aus, denn die WM wird Lotus als Vierter beenden. Ein Rennen vor Saisonende hält das Team bei 302 Punkten. Speziell Kimi Räikkönen war die Konstanz in Person und beendete jedes Rennen in der Führungsrunde. In Abu Dhabi holte er den bisher einzigen Saisonsieg.

Lotus hat auch gezeigt, dass sie über die Saison konstant entwickeln können. Der Coanda-Auspuff kam zwar spät, aber im Gegensatz zu Mercedes funktionierte diese Entwicklung von Beginn an. Für das kommende Jahr bleiben die Regeln weitestgehend stabil. Mit dem E20 hat man eine gute Basis auf der die Ingenieure aufbauen können. Kann Lotus im nächsten Jahr ernsthaft ein Wort um den WM-Titel mitreden? "Ganz ehrlich, ich weiß es nicht", meint Teamchef Boullier.

"Die Regeln sind stabil. Deshalb liegt es an den Teams, ein gutes Auto zu bauen. Ich sehe aber auch keinen Grund, warum wir Boden verlieren sollten. Ich hoffe, dass es besser wird. Ich weiß, dass Kimi ab dem ersten Rennen in Topform sein wird. Dadurch wird es für uns eine große Chance sein", blickt Boullier auf seinen Starfahrer. Räkkönen hat bewiesen, dass ihn seine Rallye-Pause keinen Speed gekostet hat und er ein verlässlicher Faktor ist.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Brasilien, Freitag


Das Management hat ebenfalls einen großen Coup gelandet. Schon viele Teams beziehungsweise Rennveranstalter haben versucht, den Coca-Cola-Konzern als Partner zu gewinnen. Lotus ist es gelungen. Ab der kommenden Saison wird das Logo des Energydrinks Burn prominent auf den Boliden zu sehen sein. Boullier hält sich aber über die genauen Pläne der Partnerschaft bedeckt. "Ich werde keine weiteren Informationen preisgeben. Wir haben einen Marketing- und Kommunikationsplan vereinbart."

"Wir werden später mehr Details über unsere Partnerschaft veröffentlichen." Klar ist, dass Lotus in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Globalplayer an Land gezogen hat. Es wird Geld in die Kriegskasse gespült. Wie viel wollte Boullier nicht verraten. "Wie viel es auch immer ist, es ist sehr willkommen. Es ist offensichtlich, dass wir in den kommenden Jahren ein höheres Budget haben werden. Es ist gut, diese Marke auf dem Auto zu haben sowie alle Aktivitäten, die damit verbunden sind. Es ist auch eine Werbung für das Team und die Formel 1." Derzeit wird das Jahresbudget von Lotus auf rund 150 Millionen Euro geschätzt.