Bianchi: Erster Franzose im Ferrari seit Alesi

So schließt sich der Kreis: 14 Jahre nach Jean Alesi nimmt mit Jules Bianchi erstmals wieder ein Franzose in einem Formel-1-Ferrari Platz

(Motorsport-Total.com) - Anfang Dezember wird Jules Bianchi, amtierender Meister der Formel-3-Euroserie, zwei Tage lang für Ferrari testen. Neben den drei bestplatzierten Fahrern der Italienischen Formel-3-Meisterschaft, Daniel Zampieri, Marco Zipoli und Pablo Sánchez López, wurde der Franzose für zwei der drei Young-Driver-Days in Jerez nominiert.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi

Jean Alesi fuhr bis Ende 1995 für Ferrari und gewann in jenem Jahr in Montréal

Für die französische Nachwuchsförderung schließt sich damit ein Kreis, denn FFSA-Kadermitglied Bianchi ist nach FFSA-Kaderkapitän Jean Alesi der erste Franzose, der einen Formel-1-Ferrari fahren darf: "Ich bin erfreut darüber, dass ich diesen Stab nun an Jules übergeben kann", erklärt der ehemalige Grand-Prix-Pilot, der in Montréal 1995 auf Ferrari seinen ersten und einzigen Sieg in der Königsklasse des Motorsports feierte.#w1#

Vertrauensvorschuss von Alesi

"Ich kenne Jules wirklich gut und ich weiß, dass er ruhig und gesammelt bleiben wird, aber gleichzeitig bin ich mir sicher, dass er eine Gänsehaut haben wird, wenn er das erste Mal in das rote Auto steigen darf", schmunzelt Alesi. Man dürfe aber nicht zu viel von seinem Landsmann erwarten: "Selbst ein Fisichella hatte mit dem F60 Schwierigkeiten. Man darf ihn nicht mit den anderen Fahrern vergleichen, sondern nur mit den anderen drei Jungs, die ebenfalls den Ferrari testen."

Bianchi selbst hält sich derzeit in Macao auf, wo er an diesem Wochenende den klassischen Formel-3-Grand-Prix gewinnen möchte. Im Qualifying landete er auf dem siebten Platz. Die Freude über den Ferrari-Test ist angesichts dieser kleinen Enttäuschung umso größer: "Ich bin wirklich glücklich", wird der 20-Jährige von 'Autosport' zitiert. "Es ist klasse, ein Formel-1-Auto zu testen, insbesondere einen Ferrari, denn Ferrari ist das beste Team der Welt! Ich werde mein Bestes geben."

Zwei Tage lang Zeit

Jules Bianchi

Formel-3-Talent Jules Bianchi freut sich auf seinen Ferrari-Test in Jerez Zoom

Das Wichtigste sei, zu lernen und nichts zu überstürzen, "viele Runden ohne Unfall zu drehen und keine Fehler zu machen. Und dass ich zwei Tage Zeit habe, bedeutet, dass ich mich Schritt für Schritt herantasten und am zweiten Tag mehr pushen kann", so Bianchi, für den der Test die Chance ist, ins neue Ferrari-Juniorenprogramm aufgenommen zu werden: "Ich bin mir nicht sicher. Jetzt machen wir erst einmal den Test, dann sehen wir weiter."

Eingefädelt hat den Test übrigens Bianchis Manager Nicolas Todt, der Sohn des früheren Ferrari-Teamchefs und heutigen FIA-Präsidenten Jean Todt: "Nicolas hat sich um alles gekümmert", bedankt sich Bianchi. "Er hat einen sehr guten Job gemacht. Von meinem Debüt im Formelsport an hat er mir bei allem geholfen und er hat mich jedes Mal ins beste Team gebracht. Jetzt der Ferrari-Test. Er hat mir ungemein geholfen."