• 20.11.2009 12:35

  • von Pete Fink

Turbulentes Macao: Pole geht an Ericsson

In einem äußerst turbulenten Qualifying schnappte sich der Schwede Marcus Ericsson die Pole-Position von Macao vor Jean Karl Vernay und Valtteri Bottas

(Motorsport-Total.com) - Marcus Ericsson sicherte sich in einem turbulenten Qualifikationstraining die prestigeträchtige Pole-Position von Macao. Damit hat Ericsson allerbeste Chancen, auf dem Guia Circuit im chinesischen Spielerparadies für sein japanisches TOM's-Team den dritten Formel-3-Sieg in Folge zu holen.

Titel-Bild zur News:

Macao zeigte sich am Freitag wieder einmal von seiner turbulenten Seite

Nach 2:10.042 Minuten blieben die Uhren für den 19-jährigen Schweden stehen, der auf dem 6,12 Kilometer langen Stadtkurs jedoch einige Schrecksekunden zu überstehen hatte. Zunächst wurde der Bestzeithalter des Vortages durch schnelle Zeiten der Konkurrenz im Klassement weit nach hinten geworfen, bevor er sich zehn Minuten vor dem Trainingsende wieder an die Spitze setzen konnte.#w1#

Dann rutschte Ericsson in der Matsuya-Kurve jedoch seitwärts in die Streckenbegrenzung und demolierte sich auf diese Weise seinen Heckflügel. Der Schwede hatte jedoch Riesenglück, als nur wenige Augenblicke später eine Rote Flagge kam, die das Trainingsgeschehen stoppte.

"Ich habe richtig Gas gegeben und ich habe die Pole", lautete sein Fazit. "Aber dann bekam ich einen Funkspruch und man sagte mir, dass ein paar Jungs schnell unterwegs waren und es sehr eng werden würde. Ich habe noch mehr Gas gegeben und landete in der Mauer. Ein Querlenker ist verbogen, aber das sollte für morgen kein Problem darstellen."

Drei Unterbrechungen

"Ich habe noch mehr Gas gegeben und landete in der Mauer." Marcus Ericsson

Insgesamt kam es in der Qualifikation von Macao zu drei Unterbrechungen, die Carlos Huertas (26.; Manor; 2:14,321 Minuten), Wasser auf der Strecke, sowie schließlich zwei fast parallele Abflüge von Brendon Hartley (13.; Carlin; 2:12,168 Minuten) und Kevin Chen (30; RRR; 2:18,910 Minuten) sorgten. Danach wurde das Zeittraining nicht mehr neu gestartet.

Somit sicherte sich Jean Karl Vernay (Signature, 2:10,081 Minuten) als bester Fahrer der Formel-3-Euroserie die zweite Startposition für das Qualifikationsrennen des 56. Grand Prix von Macao. "Ich bin zum ersten Mal in Macao", freute sich der Franzose. "Mein Plan war es, so viele Runden wie möglich zu fahren, um viel Erfahrung zu sammeln. Mein Auto läuft prima und ich bin happy mit dem zweiten Platz."

Valtteri Bottas (ART; 2:10,108 Minuten) und Edoardo Mortara (Signature; 2:10,234 Minuten) teilen sich die zweite Startreihe. "Die Strecke ist nicht einfach zu lernen", kommentierte Macao-Rookie Bottas. "Gestern konnte ich wegen eines Problems mit meinem Auto und wegen eines Unfalls leider nicht so viele Runden fahren. Trotzdem habe ich mich über das bisherige Rennwochenende stetig gesteigert. Heute hatte ich die Chance auf die Pole-Position, aber mit dem dritten Platz muss ich wohl zufrieden sein."

Etwas traurig gab sich hingegen Signature-Pilot Edoardo Mortara: "Ich hatte Pech mit den gelben Flaggen. Gerade als ich auf einer schnellen Runde war, wurde Gelb geschwenkt und ich konnte die Runde nicht zu Ende bringen. Sonst denke ich, dass für mich noch alles möglich ist, denn mein Auto ist hier richtig gut. Wichtig wird sein, keinen Fehler zu machen. Der Grand Prix von Macao wird erst am Sonntag entschieden, nicht schon am Freitag."

Die Champions auf den Plätzen fünf bis sieben

"Das Auto ist gut und ich möchte noch ein paar Plätze gutmachen." Daniel Ricciardo

Rang fünf ging an den australischen Champion der britischen Formel 3: Daniel Ricciardo war damit in 2:10.780 Minuten zugleich auch der beste Carlin-Pilot, der seine Pole-Ambitionen mit einem Abflug im Streckenabschnitt Lissabon zunichte machte, bei dem er sich seinen Frontflügel verbog.

"Klar bin ich enttäuscht", erklärte Ricciardo. "Aber gemessen an dem, was in der Session alles los war, ist das Resultat nicht allzu schlecht. Ich habe mich verbremst und habe die Reifenstapel getroffen. Es ist nicht viel passiert, aber ich glaube, dass im Auto noch mehr steckt. Das Auto ist gut und ich möchte noch ein paar Plätze gutmachen."

Gleich dahinter folgte ein weiterer Titelträger: Formel-3-Cup-Sieger Laurens Vanthoor (Signature) ging bei seinem zweiten Macao-Auftritt abgeklärt und kalkuliert ans Werk. Erst gegen Ende des ersten Qualifyings machte er Druck und touchierte dabei die Wand. Eine verbogene Vorderradaufhängung und Platz sechs waren das Resümee für den 18-jährigen Belgier, der damit jedoch noch knapp vor Jules Bianchi (7.; ART), dem Champion der Formel-3-Euroserie blieb.

Viel Action auch am Samstag und Sonntag

"Leider hatte ich nur eine einige freie Runde und die habe ich nicht optimal hinbekommen." Laurens Vanthoor

"Es wäre mehr drin gewesen", ärgerte sich Vanthoor. "Leider hatte ich nur eine einige freie Runde und die habe ich nicht optimal hinbekommen". Mit Stef Dusseldorp ist noch ein zweiter Pilot aus dem Formel-3-Cup am Start. "Man hat mir zwar gesagt, was mich hier erwartet, doch das es so ein irrwitziger Kurs ist, hatte ich nicht geglaubt", zeigte der Kolles-und-Heinz-Pilot großen Respekt.

"Der kleinste Fehler endet unweigerlich an der Wand und damit im Chaos. Ich will vor allem das Auto nicht beschädigen und möglichst viele Runden fahren - vielleicht habe ich dann im Rennen das Glück des Tüchtigen." Für Dusseldorp war nur Platz 24 im 30-köpfigen Feld möglich.

Damit ist der erste Schlagabtausch von Macao abgeschlossen. Am Samstag folgt das vorentscheidende Qualifikationsrennen über zehn Runden. Nur wer diese zehn Runden übersteht und sich eine vordere Platzierung sichern kann, hat am Sonntag im 56. Macau Grand Prix die ganz große Chance, international auf sich aufmerksam zu machen.

Das Resultat der Qualifikation:

01. Marcus Ericsson (Tom's) - 2:10.042 Minuten
02. Jean-Karl Vernay (Signature) - 2:10.081
03. Valtteri Bottas (ART) - 2:10.108
04. Edoardo Mortara (Signature) - 2:10.234
05. Daniel Ricciardo (Carlin) - 2:10.780
06. Laurens Vanthoor (Signature) - 2:11.073
07. Jules Bianchi (ART) - 2:11.279
08. Sam Bird (ART) - 2:11.334
09. Stefano Coletti (Prema Powerteam) - 2:11.476
10. Mika Mäki (Hitech) - 2:11.812
11. Takuto Iguchi (Tom's) - 2:12.024
12. Roberto Merhi (Manor) - 2:12.068
13. Brendon Hartley (Carlin) - 2:12.168
14. Alexander Sims (RRR) - 2:12.256
15. Renger van der Zande (RRR) - 2:12.306
16. Yuji Kunimoto (Now Motor Sports) - 2:12.547
17. Max Chilton (Carlin) - 2:12.568
18. Wayne Boyd (Hitech) - 2:12.749
19. Jake Rosenzweig (Fortec) - 2:13.000
20. Kei Cozzolino (Toda Racing) - 2:13.051
21. Daniel Zampieri (Prema Powerteam) - 2:13.734
22. Victor Garcia (Fortec) - 2:13.781
23. Koki Saga (Le Beausset Motorsports) - 2:13.825
24. Stef Dusseldorp (Kolles and Heinz Union) - 2:13.946
25. Alexandre Imperatori (Kolles and Heinz Union) - 2:14.124
26. Carlos Huertas (Manor) - 2:14.321
27. Henry Arundel (Carlin) - 2:14.362
28. Daniel McKenzie (Fortec) - 2:16.210
29. Michael Ho Mac (Manor) - 2:18.484
30. Kevin Chen (RRR) - 2:18.910

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