• 06.05.2010 16:23

  • von Pete Fink

Barrichello: "Was will Schumacher beweisen?"

Ex-Teamkollege Rubens Barrichello hat zwar Respekt vor dem Formel-1-Comeback von Michael Schumacher, doch ganz nachvollziehen kann er es nicht

(Motorsport-Total.com) - Sechs Jahre lang war Rubens Barrichello bei Ferrari die Nummer 1b hinter Michael Schumacher. Nach Barrichellos Abschied bei der Scuderia zur Saison 2006 gab es bereits einige Male eine kleine Verbalattacke des 37-jährigen Brasilianers gegen den einst so übermächtigen siebenfachen Formel-1-Weltmeister. Doch an dessen Denkmal wird nach dem bislang nicht gerade erfolgverwöhnten Comeback gerade gekratzt.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello möchte derzeit nichts Böses über Michael Schumacher sagen

Dies ist auch Barrichello nicht entgangen - was ihn nicht wundert. "Wenn jemand, der in der Vergangenheit soviel gewonnen hat, in dieser Art und Weise zurückkommt, dann erwartet man doch nichts anderes", sagte der Williams-Pilot am Donnerstag in Barcelona. Aber bei den vielfältigen Äußerungen zum Thema Schumacher will der Ex-Teamkollege durchaus unterscheiden.#w1#

"Die Leute werden sich an das erinnern, was er zuvor geleistet hat", philosophiert Barrichello. "Wer ihn in der Vergangenheit mochte, der wird sich jetzt etwas weniger kritisch verhalten. Aber für diejenigen, die ihn nicht gemocht haben, bietet er nun eine Angriffsfläche." Sich selbst nimmt er dabei ausdrücklich aus: "Ich werde diesen Moment nicht dazu nutzen, um etwas Böses zu sagen, denn ehrlich gesagt interessiert mich das nicht."


Fotos: Großer Preis von Spanien, Pre-Events


Denn bei allen vergangenen Spitzfindigkeiten hat der Brasilianer durchaus Respekt für Schumachers Comeback-Versuch. "Das ist schon mutig von ihm, weil er damit vielen Leuten Munition gibt. Wenn zum Beispiel ich, der nie den Titel gewonnen hat, aber weiß, dass ich das Potenzial dazu habe, drei Jahre pausiert hätte und dann eine Chance dazu bekommen würde, dann würde ein Comeback Sinn machen. Aber wenn du sieben Titel gewonnen hast, was willst du denn beweisen?"

Fakt ist, dass Schumacher bisher von Teamkollege Nico Rosberg klar distanziert wurde. Wo immer die exakten Ursachen auch liegen mögen, an ein denkbares Argument glaubt Barrichello keinesfalls: Eine noch nicht optimale Schumacher-Integration bei Mercedes GP.

"Ich als Brasilianer muss wahrscheinlich mehr verhätschelt werden als er. Ich meine das nicht als Spaß, denn als Lateinamerikaner will man immer wissen, wer um einen herum arbeitet. Er sagt zwar auch 'Hallo' zu den Menschen, aber er ist niemand, der diese Nähe braucht. Daher ist das meiner Meinung nach auch kein Problem."