• 22.06.2002 20:22

  • von Reinhart Linke

Barrichello: "Sind im Rennen stärker als die Konkurrenz"

Im Gespräch mit dem Ferrari-Fahrer über die neue Streckenführung, die Rennstrategie und seine Erwartungen im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello freute sich noch am Samstag am Nürburgring über den Sieg der Brasilianischen Nationalmannschaft beim WM-Viertelfinalspiel gegen England. Im Halbfinale trifft die Mannschaft von Trainer Luiz Felipe Scolari nun auf die Türkei, gegen die man in der Vorrunde schon mit 2:1 gewonnen hatte. "Ich bin glücklich, dass Brasilien gegen die Türkei spielt", erklärte der Ferrari-Fahrer am Samstagnachmittag in der Eifel. "Wir wissen mehr über die Mannschaft und sie wollen die Revanche für ihre 2:1-Niederlage im ersten Spiel."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello blickt dem Rennen am Sonntag zuversichtlich entgegen

"Es ist erfreulich, dass das Turnier nur alle vier Jahre stattfindet", fuhr der 30-Jährige fort. "Aber wenn wir für Ferrari arbeiten, ist der Fernseher ausgeschaltet und wir konzentrieren uns voll auf die Formel 1." Ohnehin wird sich die Formel 1 am Sonntag mit der Fußballweltmeisterschaft in Südkorea und Japan nicht kollidieren, da die Halbfinalpaarungen erst am kommenden Dienstag und Mittwoch ausgetragen werden.

Was hält Rubens Barrichello, der sich im Qualifikationstraining am Samstag Platz vier sicherte, von der neuen ersten Kurve? "Es ist eine Erste-Gang-Kurve", erklärte der Paulista. "Wir sahen das Formel-3000-Rennen heute, wo einige Autos dort zusammenstießen. Es könnte gefährlich sein, aber ich denke nicht, dass es das ist. Ehrlich gesagt glaube ich, dass die zweite Kurve schlimmer ist, weil jeder versucht, auf der inneren Seite zu fahren. Sie ist schmal und hat einen breiten Ausgang, man kann dort mehrere Linie fahren."

Wie sich ebenfalls im Formel-3000-Rennen am Samstagnachmittag zeigte, sind Überholmanöver am Ende der Start- und Zielgeraden vor der neuen Haarnadel durchaus möglich, was dem Sieger des Deutschland-Grand-Prixs von 2000 Hoffnungen macht, dass es auch am Sonntag im Formel-1-Grand-Prix vor der Mercedes-Arena Überholmanöver zu sehen gibt. "Die erste Kurve bietet genauso wie die Schikane eine Überholmöglichkeit, aber Überholen ist auf dieser Strecke nie einfach", weiß Rubens Barrichello.

In den letzten Jahren wurden am dem Nürburgring von den meisten Fahrern zwei Boxenstopps gemacht. Wird dies in diesem Jahr genauso sein? "Zwei Stopps ist der einzige Weg, besonders, weil Überholen schwierig ist", erwartet der Familienvater am Sonntag im 60 Runden langen Rennen von den meisten Fahrern eine Zweistoppstrategie. "Wir treffen unsere Entscheidung nach dem morgigen Warm Up."

Obwohl Rubens Barrichello im Qualifikationstraining 0,481 Sekunden langsamer als der Tagesschnellste war, blickt er dem Rennen zuversichtlich entgegen: "Ich denke, dass wir im Rennen stärker sind als die Konkurrenz, aber viel hängt davon ab, wie wir an den anderen Autos vorbeikommen. Es ist lebenswichtig, die Boxenstopps gut zu planen und zu entscheiden, wann man reinkommt oder wann man besser draußen bleibt. Das ist der Schlüssel."

Probleme beim Boxenausgang erwartet der 1 Meter 72 große Rennfahrer nicht. "Auf der Rennstrecke ist man auf der Ideallinie, aber wenn du aus der Boxengasse kommst, musst du eine engere Linie fahren", so Rubens Barrichello. "Der auf der äußeren Linie hat mehr Platz."

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