• 03.08.2003 18:28

  • von Marcus Kollmann

BAR-Honda: Button punktet erneut, Villeneuve Neunter

Als eines der wenigen Teams das beide Autos ins Ziel brachte und Punkte holte, war man bei BAR heute mit dem Rennen zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Im Anschluss an den 67 Runden langen Deutschland-Grand Prix konnte sich das BAR-Honda-Team gleich über mehrere Aspekte freuen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button vor Jacques Villeneuve

Button überquerte als Achter vor Villenneuve die Ziellinie

Nachdem Jacques Villeneuve in eine Folgekollision nach dem Rennunfall zwischen Ralf Schumacher, Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello involviert war und dabei mit Justin Wilson aneinander geriet und deshalb einen Sicherheitsboxenstopp einlegen musste, kam der Kanadier am Ende als Neunter nun zum dritten Mal hintereinander ins Ziel.

Jenson Button konnte sich trotz Startplatz 17 mit einer soliden Leistung wie schon vor zwei Wochen bei seinem Heim-Grand Prix durch das nach der Kollision zu Rennbeginn verbliebende Fahrerfeld nach vorne arbeiten und verteidigte unter Druck seinen achten Platz. Mit dem geholten WM-Zähler sicherte der Brite seinem Team gleichzeitig den Verbleib auf Platz fünf in der Markenwertung, wo nun nur noch ein Zähler Britisch American Racing und das Toyota-Team voneinander trennt.

Im Anschluss an das Rennen standen die Fahrer und Teamverantwortlichen wie üblich Rede und Antwort.

Jenson Button: "Ich bin wirklich erfreut darüber heute Achter geworden sein, doch es ist einfach sehr schade, dass wir nicht zwei Zähler anstatt eines Punktes holen konnten. Dennoch, es zählt jeder Punkt und wir haben von unserer Ausgangsposition aus großartige Arbeit geleistet. Ich muss dem Team und Honda danken, denn wir waren unter harten Rennbedingungen schnell und zuverlässig. Ich hatte ein Problem mit blockierenden Hinterrädern auf Grund eines Problems mit dem Differenzial, weshalb es nicht leicht war die anderen hinter mir zu halten - besonders Webber. Es ist ein Alptraum vom Ende des Feldes starten zu müssen und in Ungarn muss ich mich anstrengen und das vermeiden, denn so mache ich mir das Leben nur unnötig schwer. Wir müssen unser Auto im Moment am Limit fahren und manchmal ist es sehr leicht über dieses Limit hinauszugehen."

Jacques Villeneuve: "Ein frustrierendes Ende eines sehr schwierigen Rennens für mich. In der ersten Kurve bekam ich von hinten einen Schlag und damit war mein Rennen schon gelaufen. Das ist sehr ärgerlich, denn das Auto war heute gut und wir hatten auch eine gute Strategie. Auf Grund meiner Position wechselten wir dann auf eine Ein-Stopp-Strategie. Im Endeffekt sicher nicht die beste Wahl, doch wir entschieden uns dieses Risiko einzugehen und es hat sich einfach nicht ausgezahlt. Der Motor hat heute gut funktioniert und das Auto war schnell, weshalb wir eine gute Chance hatten Punkte zu holen. Es nicht getan zu haben ist sehr enttäuschend."

David Richards, Teamchef: "Es ist erfreulich, Jenson zum zweiten Mal in Folge einen Punkt einfahren zu sehen, insbesondere weil er sich wieder vom hinteren Ende der Startaufstellung vorarbeiten musste. Jacques Rennen war beeindruckend, bedenkt man dass er in der ersten Kurve von Wilson getroffen wurde und seine geplante Rennstrategie damit über den Haufen geworfen wurde. Angesichts der extremen Hitze heute Nachmittag, bin ich sehr zufrieden darüber, dass beide Autos und die Honda-Motoren bis ins Ziel durchgehalten haben. Ich glaube, dass das für uns eine Ermutigung für die ausstehenden Rennen sein wird den fünften Platz in der Meisterschaft zu verteidigen."

Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "Das war ein anstrengendes und heißes Rennen für die beiden Fahrer und die Motoren. Wir sind deshalb zufrieden, dass beide Autos ins Ziel gekommen sind und wir einen Punkt geholt haben. Jacques sein Rennen wurde durch den Zusammenstoß mit Wilson in der ersten Kurve ruiniert. Wir mussten ihn infolgedessen an die Box zum Check der Hinterradaufhängung hereinrufen. Diese Situation nutzten wir zur Umstellung seiner Strategie auf einen Stopp, was sich im Nachhinein aber nicht ausgezahlt hat, denn er kam außerhalb der Punkte ins Ziel. Jenson ist gut gefahren, um von so weit hinten als Achter ins Ziel zu kommen. Nach dem ersten Rennviertel gab es ein Problem mit einem Sensor an seinem Auto, weshalb er den Differenzial-Modus überspringen musste. Dadurch wurde sein Renntempo beeinflusst und das Auto schwerer fahrbar. Angesichts unserer Position in der Meisterschaft, werden wir das Auto und den Motor für die letzten vier Rennen weiterhin entwickeln."

Shuhei Nakamoto, Technikdirektor, Honda Racing Development: "Jenson hat sich einmal mehr seinen Weg durch das Fahrerfeld gebahnt und einen Punkt trotz Starts von hinten geholt. Heute muss es in dieser Hitze sehr anstrengend gewesen sein; ich habe es aber genossen unsere Jungs so hart kämpfen zu sehen. Dass Jacques außerhalb der Punkte ins Ziel kam ist ziemlich frustrierend, doch es war dennoch eine gute Leistung von ihm. Wir müssen nun fortfahren in den letzten vier Rennen Punkte zu holen."