Bahrain: Regimegegner fordern Absage

Regimegegner aus Bahrain fordern Bernie Ecclestone in einem Brief zur Absage des Formel-1-Rennens auf - Die Durchführung wäre eine große Schande

(Motorsport-Total.com) - Derzeit geht man im Fahrerlager und im Formel-1-Umfeld davon aus, dass der Grand Prix in Bahrain plangemäß am 22. April über die Bühne gehen wird. Auch im Rahmen des Saisonauftakts in Melbourne war von den Teamverantwortlichen zu hören, dass Bahrain ganz normal auf der Tagesordnung steht und man nach der Absage im Vorjahr diesmal wieder ganz normal in Manama zu Gast sein möchte. Nach wie vor ist die Situation in dem arabischen Staat unklar. Regelmäßig melden internationale Nachrichtenagenturen von Protesten und Aufständen gegen das Regime, die oft auch nicht ganz gewaltfrei enden.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Derzeit geht man im Formel-1-Fahrerlager von einem Start in Bahrain aus

So gab es am vergangenen Wochenende nach einer Beerdigung eines getöteten Demonstranten Ausschreitungen mit der Polizei, bei der Tränengas und Brandbomben zum Einsatz kamen. Nun ist ein Brief an Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone aufgetaucht. Wie 'Sky Sports' berichtet, wurde das Schreiben bereits am 28. Februar an den 81-Jährigen Briten übermittelt. Darin spricht sich die "Jugendkoalition der Revolution vom 14. Februar" entschieden gegen die Austragung des Formel-1-Rennens aus, weil sich an den Zuständen im Land seit einem Jahr nichts geändert haben soll.

In dem Brief heißt es: "Mr. Ecclestone. Wir sind über ihre jüngsten Kommentare bezüglich der Organisation des Formel-1-Rennens sehr enttäuscht, die sie trotz der anhaltenden politischen Unruhe, der Unsicherheit und der ausgedehnten Missachtung menschlicher Grundrechte sowie der täglichen Gewalt getätigt haben. Es sind die gleichen Gründe, weswegen sie das Rennen im Vorjahr abgesagt haben."

"Die Situation hat sich nicht entspannt, sondern verschärft. Ihr Statement hat das Formel-1-Rennen falsch dargestellt und den schlechten Eindruck hinterlassen, dass es bei der Formel 1 nur um Geld und Habgier geht. Ein Formel-1-Rennen auszutragen, während gleichzeitig Kinder in den Straßen von Söldnern des Regimes getötet werden, wird die Formel 1 für immer in einem schlechten Licht erscheinen lassen. Sie wird mit den Bildern von Tod und Menschenrechtsverletzung in Verbindung gebracht werden."

"Wir, die Jugendkoalition der Revolution des 14. Februars, schicken ihnen diesen Brief, um klar zu sagen, dass wir nicht akzeptieren, dass dieser populäre Sport nicht von einer fehlerhaften Diktatur in Mitleidenschaft gezogen werden soll. Wir verlangen, dass sie ihre Entscheidung ändern und das Formel-1-Rennen in Bahrain absagen. Andernfalls werden wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, damit das Rennen nicht stattfindet, bevor es mit Blut und Schande beschmutzt wird."

"Wir rufen alle Athleten der Welt dazu auf, uns bei unseren Bemühungen zu unterstützen und solidarisch unserer Bevölkerung gegenüber zu sein. Die Reputation der Formel 1 soll vor diesem moralischen Schaden geschützt werden. Dieser entsteht durch die Geringschätzung und der unethischen Einschätzung gegenüber unseren Leiden und unseres Kampfes gegen ein barbarisches und despotisches Regime."