Aus der Traum: Doch Razia hat keine schlaflosen Nächte

Obwohl sein Traum von der Königsklasse vorerst ausgeträumt ist, ist Luiz Razia mit sich im Reinen: "Es war einfach Pech" - Brasilianer will sich zuhause neu sortieren

(Motorsport-Total.com) - So nah dran und doch so weit weg: Luiz Razia war bei Marussia bereits bestätigt und durfte erste Testfahrten absolvieren, doch nun ist die Formel 1 für den Brasilianer trotzdem in weite Ferne gerückt. Aufgrund von Problemen mit den Sponsoren verlor der GP2-Vizemeister seinen Platz noch vor dem ersten Saisonrennen an Jules Bianchi. Für den 24-Jährigen muss dies einem Alptraum gleichkommen, doch er versichert, dass er durch die Entscheidung von Marussia keine schlaflosen Nächte durchmacht.

Titel-Bild zur News: Luiz Razia

Luiz Razia durfte sich nur kurz als Marussia-Pilot fühlen Zoom

"Ich werde gut schlafen, wohl wissend, dass das Scheitern den Umständen zuzuschieben ist", erklärt er gegenüber 'O Estado de Sao Paulo'. "Zwei Personen mit einer Firma im Hintergrund haben bei Marussia unterschrieben. Sie haben die erste Rate bezahlt und dann Probleme bekommen", erklärt der Brasilianer. Mit sich selbst ist Razia im Reinen, schließlich weiß er, dass es nicht an ihm lag, dass er seinen Platz wieder verloren hat: "Es war Pech, nicht fehlender Einsatz oder Professionalität meinerseits. Ich habe so viel getan, wie man tun konnte."

Groll hegt der Beinahe-Marussia-Pilot gegen das Team nicht, allerdings ist er sich sicher, dass auch Jules Bianchi mit finanzieller Unterstützung zum Team gestoßen ist: "Es wäre lustig, wenn das jemand nicht denken würde. Wäre das kein Teil des Geschäfts, würde ich nun im Auto sitzen." Ein Hintergrund könnte sein, dass der Motorenvertrag mit Cosworth Ende 2013 ausläuft. Man solle nicht überrascht sein, wenn Marussia 2014 mit Ferrari-Antrieb unterwegs ist, schreibt die brasilianische Zeitung.

Wie es für Luiz Razia nach der Absage weitergeht, ist derzeit noch offen: "Natürlich war das hart für mich", gibt er zu. "Ich muss mich jetzt neu sortieren. Aber ich besitze den Glauben und manchmal passieren solche Dinge eben, damit man geistig daran wächst. Ich kehre jetzt heim nach Milton Keynes und werde darüber nachdenken, was ich mit meinem Leben anfange."