• 05.09.2014 11:31

  • von Christian Nimmervoll & Fabian Hust

Auftakt in Monza: Mercedes eine Sekunde vor dem Rest

Lewis Hamilton klar vor Rosberg, Mercedes-Power wie erwartet dominant - Renault-Speerspitze Sebastian Vettel im Training eine Sekunde hinter der Spitze (Update)

(Motorsport-Total.com) - Wenig überraschend bestätigte sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Italien (Formel 1 live im Ticker) die Prognose, dass Mercedes auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza einen Leistungsvorteil haben würde. Lewis Hamilton sicherte sich in 1:26.187 Minuten die Bestzeit, gefolgt von Jenson Button (+0,623) im McLaren-Mercedes und Nico Rosberg (+0,808) im zweiten Silberpfeil.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton sicherte sich im ersten Training in Monza klar die Bestzeit Zoom

Zwölf Tage nach ihrer Kollision beim Grand Prix von Belgien lieferten sich die beiden Mercedes-Werksfahrer zunächst ein Duell um Tausendstelsekunden, bei dem stets Hamilton um einen Tick schneller war. Die Ausdehnung seines Vorsprungs auf 0,808 Sekunden gelang dem Briten aber erst in der letzten halben Stunde der Session. In einer anderen "Disziplin" waren beide gleich gut: Sowohl Hamilton als auch Rosberg mussten wegen eines Verbremsers in der Variante della Roggia einmal den Notausgang nehmen.

"Ich denke, es liegt an den Reifentemperaturen", erklärt Technikchef Paddy Lowe den Zeitunterschied. "Die Reifen kommen nicht so leicht auf Temperatur. Das scheint hier ein generelles Problem zu sein." Und: "Es gab ein sehr kleines Problem an Lewis' Auto, dem wir uns annehmen mussten, im Bereich der Elektronik. Interessanterweise ist das der Motor, der in Ungarn Feuer gefangen hat. Wir haben ein paar Teile ausgewechselt, jetzt läuft er wieder."

McLaren: Bisher bester Freitagmorgen

Zufriedenheit auch in der McLaren-Box: "Schön, beide Jungs in den Top 5 zu sehen, aber das erste Training ist halt nur das erste Training. Niemand will der König des ersten Trainings sein", erklärt Teamchef Eric Boullier, schöpft aber Mut für den Rest des Wochenendes: "Relativ zu den anderen waren wir am Freitag noch nie so schnell wie heute. Es ist gut, das Tempo von Mercedes mitgehen zu können, und Traktion und Balance waren auch gut."

Denn es ist eine kleine Überraschung, dass Button im McLaren näher an der Spitze dran war als Williams, aber: "Die fallen im ersten Training nie auf", relativiert Experte Marc Surer die Positionen zwölf (Valtteri Bottas/+1,961) und 13 (Felipe Massa/+1,963). Dafür landete Fernando Alonso (4./+0,982) ebenso im Vorderfeld wie Kimi Räikkönen (7./+1,306) - sehr zur Freude der schon am Freitagmorgen zahlreich angereisten Tifosi.

Bei Alonso sprühen die Funken

Bei Alonso fiel auf, dass der Unterboden Funken schlug, was auf einen neuerlichen Test der Titanstreifen hindeuten könnte, die bereits in Österreich erstmals zum Einsatz gekommen sind und künftig für spektakulärere TV-Bilder sorgen sollen. Im Ferrari-Sandwich auf den Plätzen fünf und sechs: Kevin Magnussen (+1,041), der den starken McLaren-Auftakt unterstreichen konnte, und Vorjahressieger Sebastian Vettel (+1,084) als bester Renault-Fahrer im Red Bull.

Fernando Alonso

Fernando Alonso war schnellster Fahrer ohne einen Mercedes-Antrieb Zoom

Fleißigster Fahrer des ersten Trainings war Daniil Kwjat (9./Toro Rosso/+1,554) mit 33 Runden; Zehnter wurde Nico Hülkenberg (Force India/+1,925), bei dem zwischendurch routinemäßig der Unterboden gewechselt wurde. Sein Teamkollege Sergio Perez (8./+1,500) teilte sich das Cockpit mit Freitagsfahrer Daniel Juncadella (17./+3,005) und durfte erst nach einer halben Stunde zu trainieren beginnen. Sein Highspeed-Ausritt in der Ascari-Schikane blieb ohne Folgen.

Der dreifache Saisonsieger Daniel Ricciardo drehte heute Morgen nur zwölf Runden, also um 15 weniger als Teamkollege Vettel, und handelte sich als 16. 2,300 Sekunden Rückstand auf Hamilton ein. Ob technische Probleme dafür verantwortlich waren, entzieht sich unserer Kenntnis. Und Adrian Sutil musste überhaupt zuschauen: An seiner Stelle fuhr Testpilot Giedo van der Garde (+2,242) auf den 15. Platz.


Fotos: Großer Preis von Italien, Freitag