• 11.06.2015 12:06

  • von Dominik Sharaf

Aufholjagd von Mercedes Gnaden: Toto Wolff gesprächsbereit

Der Motorsportchef äußert Verständnis für die Situation bei Renault und Honda, warnt aber vor zusätzlichen Kosten für die Antiebsentwicklung

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld der Saison war es nur einem Regelschlupfloch zu verdanken, dass die Mercedes-Gegner ihre Antriebe doch während des Rennbetriebes 2015 weiterentwickeln dürfen. Um diesen Bonus im kommenden Jahr erneut zu genießen, sind Renault, Ferrari und Honda allerdings endgültig auf die Gnade der Silberpfeile angewiesen. Immerhin scheint Motorsportchef Toto Wolff gesprächsbereit: "Wir stehen der Situation offen gegenüber", erklärt er 'Autosport' über ein mögliches Einlenken.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo

Muss Red Bull den Silberpfeilen in kommenden Jahren nur hinterherfahren? Zoom

Wolff kann nachvollziehen, dass die Konkurrenten auf möglichst viele Freiheiten erpicht sind, wenn sie in Sachen Antrieb so weit zurückliegen wie es das Rennen auf der Powerstrecke in Montreal am vergangenen Wochenende verdeutlichte: "Wir verstehen, dass sich Renault und Honda in einer schwierigen Situation befinden. Darüber müssen wir sprechen", spricht der Österreicher die besonders gebeutelten Zulieferer an, die 2015 auch deutlich hinter Ferrari zurückgefallen sind.

Jedoch behält Wolff sich ein Argument in der Hinterhand, um die Sache doch zu blockieren: "Die Reduktion der Kosten ist aktuell ein heißes Thema. Unter der Saison zu entwickeln bedeutet wahrscheinlich einen zusätzlichen Ausgabenfaktor in zweistelliger Millionenhöhe", warnt er. Allen voran die Mercedes-Kunden Williams, Force India und Lotus dürften sich gegen die Sache sperren. Erstens wegen der finanziellen Belastung, zweitens, weil ihr Vorteil dadurch in Gefahr gerät.

Mercedes hätte Grund, den Kontrahenten entgegenzukommen: Als Marketingmaßnahme, die die Formel 1 für die Stuttgarter ist, lohnt sich das Unterfangen nur, wenn es auch ein Publikumserfolg ist. In der Gunst der Fans würde die Königsklasse sicher steigen, falls mehr Autos als die von Lewis Hamilton und Nico Rosberg um Grand-Prix-Siege kämpfen.