Aufatmen bei Force India: Endlich ein problemloser Testtag

Ersatzmann Daniel Juncadella hatte bei seiner Force-India-Premiere die Ehre, den ersten problemlosen Testtag mit dem VJM07 zu absolvieren, und blieb fehlerlos

(Motorsport-Total.com) - Verkehrte Welt bei Force India: Nach dem ersten Wintertest der Saison in Jerez hat Neo-Testfahrer Daniel Juncadella mit Abstand die meisten Kilometer der drei Piloten des indischen Teams im neuen VJM07 auf dem Konto. Daraus lässt sich aber immerhin schlussfolgern, dass die Truppe von Vijay Mallya am letzten Testtag (Live-Ticker: Das Finale des ersten Wintertests in der Chronologie!) endlich nicht von Problemen behindert wurde und ordentlich zum Fahren kam.

Titel-Bild zur News: Daniel Juncadella

In den Händen von Daniel Juncadella spurte der Force India endlich Zoom

81 Runden hat Juncadella bei seiner Force-India-Premiere in den zunächst feuchten, aber später auftrocknenden Asphalt gebrannt - und war dabei durchaus flott unterwegs: Mit einer persönlichen Bestmarke von 1:29,457 Minuten kam der Neffe von Ex-HRT-Teamchef Luis Perez-Sala auf den dritten Platz, 1,228 Sekunden hinter Bestzeit-Halter Felipe Massa im Williams und Landsmann Fernando Alonso im Ferrari.

Juncadella: deutlich mehr Runden als die Stammpiloten zusammen

Mit seinen 81 Runden kam er in der Kilometer-Rangliste des heutigen Tages immerhin auf Platz fünf - zum Vergleich: Nico Hülkenberg musste sich diese Woche mit 17, Sergio Perez mit 48 Umläufen begnügen. "Das war mein erster Arbeitstag mit dem Team, und es war wegen der kniffligen Bedingungen eine große Herausforderung", sagt der Youngster. "Ich bin es sehr vorsichtig angegangen, denn ich habe davor noch nie ein Formel-1-Auto bei Nässe gefahren, und auf der Strecke gab es den ganzen Tag lang feuchte Stellen."


Fotos: Force India, Testfahrten in Jerez


Die vorsichtige Herangehensweise hat sich bezahlt gemacht: "Mir ging es darum, langsam mein Vertrauen aufzubauen und zu lernen, wie das Team arbeitet. Es war eine großartige Erfahrung, und ich habe sichergestellt, dass ich das Beste daraus mache. Wir haben viele Runden absolviert, was nach dem frustrierenden gestrigen Tag eine große Verbesserung darstellte. Das hat das Team vor dem Bahrain-Test gebraucht, um ein Verständnis für das Auto zu entwickeln. Ich möchte mich beim Team für diesen Tag bedanken und freue mich auf den Rest der Saison."

Szafnauer lobt "extrem professionelles" Team

"Operativ gesehen war das kein einfacher Test." Otmar Szafnauer

Betriebsdirektor Otmar Szafnauer zeigt sich nach Testende erleichtert, dass man doch noch einen problemlosen Tag erlebt hat: "Der letzte Tag in Jerez hat sich als bislang produktivster erwiesen. Trotz der gemischten Wetterbedingungen konnte Daniel 81 Runden zurücklegen, wodurch er wertvolle Erfahrung für seine Rolle als Ersatzfahrer in dieser Saison sammeln konnte. Das Auto ist den ganzen Tag lang zuverlässig gelaufen, was ein Resultat all der harten Arbeit ist, die wir diese Woche verrichtet haben, um einige der anfänglichen Zuverlässigkeitsprobleme zu lösen."

Szafnauer lobt seine Mannschaft für die hervorragende Arbeitsmoral: "In diesen frühen Tagen geht es darum, auf eine ordentliche Rundenanzahl zu kommen, und in den vergangenen vier Tagen haben wir beinahe 650 Kilometer abgespult. Operativ gesehen war das kein einfacher Test, da es viele unterschiedliche Herausforderungen gab, aber das gesamte Team hat extrem professionelle Arbeit verrichtet, um sicherzustellen, dass wir das Maximum aus den uns zur Verfügung stehenden Testtagen herausholen."