Alonso-Testunfall: Weiterhin Zweifel bei den Piloten

Die von Fernando Alonsos Testunfall ausgelöste Sicherheitsdebatte ist nach wie vor nicht völlig verstummt - Wie Sebastian Vettel mit der Ungewissheit umgeht

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso Testunfall ist nach wie vor nicht restlos aufgeklärt. Der Spanier machte ein Lenkungsproblem als Ursache aus und verwies alle Verschwörungstheorien, die von einem Stromschlag bis zu einem epileptischen Anfall reichten, ins Reich der Fabeln. Interessant ist aber, dass McLaren von Anfang an einen Defekt am Auto ausgeschlossen hatte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso: Auch seine Kollegen sehen beim Crash Ungereimtheiten Zoom

Man sagt, dass die Daten keine Unregelmäßigkeiten beim Auto anzeigen - ein Problem mit der Lenkung oder gar ein Lenkungsbruch wären aber nicht zu übersehen gewesen. Laut den Aufzeichnungen scheint der Spanier keinerlei Kraft aufgewendet zu haben, um die Kollision mit der Mauer zu verhindern.

Offene Fragen verunsichern Piloten

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' sorgt der Unfall auch bei Alonsos Kollegen weiterhin für Gesprächsstoff: Sie fordern eine restlose Aufklärung des Zwischenfalls, der in den vergangenen Monaten auch bei den Fahrern für Zweifel an der Sicherheit gesorgt hat. Auch wenn dies kaum Piloten öffentlich zugeben. Einer, der es doch tat, war Lewis Hamilton. Der ehemalige McLaren-Pilot wunderte sich darüber, dass die FIA zunächst eine Untersuchung eingeleitet hatte, das Ergebnis aber nie öffentlich präsentierte. Er fordert von der FIA die Herausgabe des Unfallberichts.

Sebastian Vettel, der Alonso beim Unfall direkt folgte, meint auf die von 'Motorsport-Total.com' gestellte Frage, ob er besorgt sei, dass es nach wie vor keine klaren Antworten gebe: "Nun ja, besorgt... Allgemein geben die Teams ihr Bestes, um uns mit dem sichersten Auto, das sie bauen können, auf die Strecke zu schicken. Gleichzeitig sind aber die Autos am Limit gebaut, und es kann immer etwas brechen. Dieses Risiko besteht immer, was im Motorsport ganz normal ist. Ich kenne nicht alle Details. Wenn es nach dem geht, was ich aus den Medien mitbekommen habe, ist es ein bisschen verwirrend." Trotzdem sei er "nicht besorgt".

Vettel: McLaren weiß mehr

An Alonsos Ausführungen erkennt Vettel keine Widersprüche: "Fernando hat sich glaube ich sehr klar ausgedrückt. Er hat jedes Mal das gleiche gesagt. Es ist also klar, was aus seiner Sicht passiert ist." Der Ferrari-Pilot ist aber der Ansicht, dass McLaren nicht die ganze Wahrheit preisgibt: "Ich bin sicher, dass sie wahrscheinlich ein bisschen mehr wissen als alle anderen."

Er stützt sein Vertrauen darauf, dass sich das Sicherheitsrisiko in Grenzen hält, auf die Tatsache, dass Alonsos Teamkollege Jenson Button und auch dessen Rennstall nie in Erwägung zogen, das Auto zurückzuziehen: "Wenn das Auto nicht sicher gewesen wäre, dann hätten sie meiner Meinung nach Jenson nicht auf die Strecke geschickt. Außerdem wäre Jenson dann nicht gefahren. Am Ende wissen sie wahrscheinlich am besten, was Sache ist."

"Ich bin sicher, dass McLaren wahrscheinlich ein bisschen mehr weiß als alle anderen." Sebastian Vettel

Button selbst bestätigt Vettels Sicht der Dinge. "Ich habe die Daten gesehen und freue mich, das Auto zu fahren. Meine Meinung hat sich nicht geändert." Die Datenanalyse sei auch für ihn der einzige Weg, um sich ein Urteil bilden zu können. Am Ende bleibe ihm nichts anderes übrig als dem Team zu vertrauen: "Jedes Formel-1-Team nimmt jede Vorsichtsmaßnahme in Anspruch, wenn es um die Sicherheit geht. Wenn ich in das Auto steige und fahre, fühle ich mich gut."