Alexander Wurz ab 2004 wieder im Renneinsatz?

Der McLaren-Mercedes-Edelreservist will nach seinem Urlaub abklären, ob und wo er 2004 wieder Rennen fahren könnte

(Motorsport-Total.com) - Mit den Gerüchten um einen möglichen Wechsel Juan-Pablo Montoyas von BMW-Williams zu McLaren-Mercedes ist in den letzten Wochen das Transferkarussell der Formel 1 so richtig in Schwung gekommen. Im Zuge des Pokers um die Cockpits macht sich auch Alexander Wurz Hoffnungen, nächstes Jahr wieder Rennen fahren zu können.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alex Wurz will nach drei Jahren wieder in ein Renn-Cockpit klettern

Der Österreicher hat momentan mit der Weiterentwicklung des neuen MP4-18 alle Hände voll zu tun, wird sich aber nach Hockenheim in den verdienten Sommerurlaub verabschieden. Erst danach will er seine Möglichkeiten aussortieren und entscheiden, was 2004 die günstigste Option für ihn wäre. Rein vertraglich ist er bis Ende 2005 als dritter Mann an McLaren-Mercedes gebunden, bei einem vernünftigen Angebot eines anderen Teams würde er aber wohl die Freigabe erhalten.

Jaguar als beste Möglichkeit für Wurz

Die besten Chancen darf sich der 29-Jährige beim Jaguar-Team ausrechnen, wo er schon vor dem Österreich-Grand-Prix als Ersatzkandidat für Pizzonia gehandelt wurde. Inzwischen hat freilich Justin Wilson bei den "Raubkatzen" angedockt, sollte jedoch auch der Brite die Erwartungen nicht erfüllen, stünde einem Wurz-Transfer an die Seite seines Ex-Mercedes-Kollegen Mark Webber praktisch nichts mehr im Wege ? für eine Ablöse von zwei Millionen Dollar.

Gegenüber 'Motorsport aktuell' gab er sich zu diesen Gerüchten jedoch bedeckt: "Die Medien haben mich dort ins Gespräch gebracht. Ich möchte mich dazu nicht äußern." Aber: "Für die Fahrer, die sich für das Jaguar-Cockpit interessieren, hat sich seit der Verpflichtung Wilsons nichts geändert", verriet er geheimniskrämerisch. Fakt ist außerdem, dass Wurz gute Kontakte zu einer österreichischen Firma hat, die er als Sponsor mitbringen könnte.

Grundsätzlich freilich ist der in Monaco lebende Österreicher darauf bedacht, die Medien möglichst aus dem Spiel zu nehmen, was seine Transfermöglichkeiten angeht, nachdem das Scheitern seines Wechsels zu Jaguar im Frühjahr unter anderem mit dem massiven Druck der Presse und der Öffentlichkeit zusammenhing. Lieber will er nun still und leise einen Deal einfädeln und erst danach damit vor die Journalisten treten.

Beförderung bei McLaren-Mercedes wohl kein Thema

Abgesehen von Jaguar hat Wurz keine besonders guten Alternativen: Jordan könnte zu einer Möglichkeit werden, falls Mercedes Motoren liefern sollte, Toyota stand mit ihm zuletzt vor einem Jahr in Kontakt und Sauber hat die Fühler eher nach Fisichella ausgestreckt. Bliebe nur die Edelvariante einer Beförderung bei McLaren-Mercedes ? doch dort werden Räikkönen und Coulthard wohl schon in den nächsten Wochen bestätigt.

Träumen ist jedoch erlaubt, sagte sich Wurz im 'Msa'-Interview: "Ich kenne das Team, ich kenne die Abläufe und das System. Die Leute wissen, was ich kann und wer ich bin. Für mich wäre es am effizientesten, wenn ich für McLaren Rennen fahren dürfte. Ich habe schon 100 Mal bewiesen, dass ich mich nicht verstecken muss ? weder auf kurze, noch auf lange Distanzen." Mit der Formel 1 habe er "noch eine Rechnung offen", ergänzte er.

Sollte es nach Kontakten zu Prost (2001), BAR, Toyota (jeweils 2002) und Jaguar (2003) wieder nicht mit einem Renn-Comeback für Wurz klappen, könnte er sich weiterhin mit geschätzten drei Millionen Dollar Jahresgage bei den "Silberpfeilen" trösten, wo als Dreh- und Angelpunkt des Test- und Entwicklungsprogramms mit dem MP4-18 eine reizvolle Aufgabe auf ihn wartet. Außerdem wird McLaren-Mercedes bestrebt sein, sein Wissen nicht kostenlos zur Konkurrenz ziehen zu lassen...