Wann Ferrari zuletzt drei Fahrer in den WM-Top 10 hatte

Aufgrund des Ersatzfahrer-Einsatzes von Oliver Bearman in Saudi-Arabien hat Ferrari zu Beginn der Formel-1-Saison 2024 gleich drei Fahrer in den Top 10 der WM

(Motorsport-Total.com) - Seit 1985 darf ein Formel-1-Team maximal zwei Fahrzeuge einsetzen. Das regelt inzwischen Artikel 8.6 im Sportlichen Reglement. Deshalb ist der aktuelle WM-Zwischenstand in der Fahrerwertung 2024 außergewöhnlich, denn nach dem Grand Prix von Saudi-Arabien tauchen gleich drei Ferrari-Fahrer in den Top 10 auf: Charles Leclerc als Dritter, Carlos Sainz als Sechster und Oliver Bearman als Zehnter.

Titel-Bild zur News: Mika Salo im Ferrari F399 vor Teamkollege Eddie Irvine in Hockenheim 1999

Mika Salo im Ferrari F399 vor Teamkollege Eddie Irvine in Hockenheim 1999 Zoom

Diese ungewöhnliche Konstellation kam durch den Ersatzfahrer-Einsatz von Bearman beim zweiten Rennen des Jahres in Saudi-Arabien zustande: Ferrari-Stammfahrer Sainz hatte beim Saisonauftakt in Bahrain gepunktet, fiel in Dschidda aber kurzfristig mit Blinddarm-Beschwerden aus. Bearman übernahm - und fuhr in seinem ersten Formel-1-Rennen in die Punkte.

Ein Ersatzfahrer-Einsatz ist auch die Ursache für die bis dato letzte Situation, in der gleich drei Ferrari-Fahrer unter den Top 10 der Formel-1-Fahrerwertung zu finden waren: am Ende der Saison 1999.

Nach Michael Schumachers Unfall-Beinbruch beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone hatte Ferrari Mika Salo als Ersatzmann nominiert. In den sechs Rennen, die Schumacher verletzungsbedingt nicht bestreiten konnte, steuerte Salo den Ferrari F399 mit der Startnummer drei.

Zwei Podestplätze reichen 1999 zu WM-Platz zehn

Sowohl beim Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim als auch beim Italien-Grand-Prix in Monza fuhr Salo in die Punkteränge und in beiden Fällen sogar unter die Top 3. Mehr noch: Ohne Stallregie zugunsten von Ferrari-Stammfahrer Eddie Irvine hätte vermutlich Salo in Hockenheim gewonnen und nicht Irvine.

P2 in Hockenheim und P3 in Monza ergaben unter dem damaligen Punktesystem zehn Zähler für die Fahrerwertung. Und das reichte am Jahresende aus, um Salo auf P10 in den Top 10 zu halten. Irvine als bester Ferrari-Vertreter in der WM belegte P2 hinter Weltmeister Mika Häkkinen im McLaren, Schumacher kam mit nur zehn absolvierten Rennen auf P5 der Gesamtwertung.

Unmittelbar nach dem Deutschland-Grand-Prix hatte der Zwischenstand noch positiver ausgesehen für Ferrari: Irvine war WM-Spitzenreiter gewesen, Schumacher auf P4 und Salo neu dabei als Neunter.

Badoer und Fisichella punkten 2009 nicht

Zehn Jahre später kam es nicht zu einer ähnlichen Situation, obwohl Ferrari nach der Unfall-Verletzung von Felipe Massa beim Ungarn-Grand-Prix 2009 auf dem Hungaroring sogar für sieben Rennen Ersatz brauchte. Doch weder Luca Badoer noch Giancarlo Fisichella als Massa-Vertretung schafften es mit dem Ferrari F60 in die Punkteränge.

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