• 23.11.2017 16:18

  • von Sven Haidinger & Jonathan Noble

Grosjean will Haas Platz sechs liefern: Geht um meine Zukunft

Warum Hass-Pilot Romain Grosjean die Fahrer-WM egal ist, wofür er in Abu Dhabi kämpft und welche Rolle sein Teamkollege Kevin Magnussen einnimmt

(Motorsport-Total.com) - Das Team ist das wichtigste. Ähnliche Floskeln hört man von Piloten immer wieder, wenn sie mit Medienvertretern sprechen. Doch bei Romain Grosjean ist die Haltung nachvollziehbar. "Man schaut auf die Fahrer-WM, wenn man auf Platz fünf oder Platz sechs liegt", erklärt der Franzose. "Ich weiß nicht einmal, wo ich liege. Mir ist es egal." Zur Aufklärung: Grosjean ist derzeit 13., der sieben Punkte vor ihm liegende Nico Hülkenberg ist also nur mit Glück in Reichweite.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Haas-Pilot Romain Grosjean in Abu Dhabi: Teamplayer aus Eigennutz Zoom

In der Konstrukteurs-WM geht es hingegen für das achtplatzierte Haas-Team dieses Wochenende um Platz sechs. Der US-Truppe fehlen sechs Punkte auf Toro Rosso - im Sandwich befindet sich auch noch das Werksteam von Renault. "Ich bin hier, damit das Team mehr Preisgeld bekommt und wir das Auto in Zukunft besser entwickeln können", erklärt Grosjean, warum er alles tun wird, um Haas Platz sechs zu bescheren.

Vom Geldregen für sein Team würde am Ende auch er profitieren. "Wenn man es also in einem größeren Kontext sieht, dann ist das Team am wichtigsten", erklärt er. Ob sich der Routinier auch eine Gehaltserhöhung verspricht? "Nein", antwortet er, um einen Moment später in Richtung seines Teamchefs zu grinsen: "Günther?"

Trotz der vielen Probleme in dieser Saison, die sich vor allem um das leidige Thema Bremsen drehten, fühlt sich Grosjean aber weiterhin wohl bei Haas. "Wir haben uns dieses Jahr als Team sehr gut formiert", meint er. Das habe auch mit seinem Teamkollegen Kevin Magnussen zu tun: "Ich hatte noch nie so eine gute Beziehung mit einem Teamkollegen."

Eine Aussage, die auch an seine bisherigen Teamkollegen gerichtet sein könnte. Zur Erinnerung: Bei Renault fuhr er an der Seite von Superstar Fernando Alonso, der nicht gerade den Ruf eines Teamplayers hat. Auch zu Kimi Räikkönen, der bei Ferrari-Star Sebastian Vettel sehr beliebt ist, Pastor Maldonado und Esteban Gutierrez scheint Grosjean einen besonderen Draht gehabt zu haben.