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  • 13.11.2017 00:24

  • von Dominik Sharaf & Lawrence Barretto

Haas: Kein Verständnis für Strafe gegen Romain Grosjean

Entscheidungen der FIA würden "immer schlimmer", mokiert sich Teamchef Steiner - Grosjean entschuldigt sich: Ein Plattfuß sei Schuld am Ocon-Crash gewesen

(Motorsport-Total.com) - Die Haas-Mannschaft kann kein Verständnis für die Zehn-Sekunden-Zeitstrafe gegen Romain Grosjean beim Brasilien-Grand-Prix am Sonntag aufbringen. Wie Teamchef Günther Steiner sagt, wäre er von der Entscheidung "überrascht" gewesen. Mehr als über die augenblicklich verhängte Buße ärgert sich der Südtiroler über zwei Strafpunkte, die es im Nachhinein obendrauf gab. "Er hat sie für einen Rennunfall bekommen. Das war es meiner Meinung nach nämlich", poltert Steiner weiter.

Was war überhaupt passiert? In der ersten Runde fuhren Grosjean und Force-India-Konkurrent Esteban Ocon Seite an Seite auf Kurve 6 zu. Der auf der Innenbahn befindliche Franzose verlor die Kontrolle, kam quer und krachte in seinen Landmann. Während Grosjean mit großem Rückstand und einem am Unterboden beschädigten Auto weiterfahren konnte, war für Ocon Feierabend.

Nur, weil das Rennen nach dem Unfall ohnhin gelaufen war und Haas die übrigen Runden als Testfahrt betrachtete, nimmt Steiner die Sache locker. "Sie hatte keinen Einfluss auf das Abschneiden", stellt er fest, kreidet der FIA jedoch an, nicht verhältnismäßig zu entscheiden. Er bezieht sich auf eine Szene im Qualifying in Austin, in dem Grosjean ausgehalten wurde: "Stroll bekommt einen Strafpunkt, wenn er 140 km/h langsamer ist. Sowas ist wirklich gefährlich", mokiert sich Steiner.

Es ist nicht das erste Mal, dass er mit den Offiziellen hadert: "Es wird einfach nicht besser. Umso mehr ich mich beklage, umso schlimmer scheint es sogar zu werden", schüttelt Steiner den Kopf.

Grosjean tut die Sache vor allem für Ocon leid: "Ich entschuldige mich für den Kontakt mit Esteban", sagt er und ist überzeugt, dass kein Fahrfehler an seinem Ausrutscher schuld gewesen wäre: "Ich habe von hinten einen mitbekommen und glaube, dass ich einen Plattfuß hatte. Deshalb habe ich das Auto verloren." Auch er hätte "Schwierigkeiten, die Strafe nachzuvollziehen", beschwert sich Grosjean und ärgert sich, mit einem guten Auto nicht um WM-Punkte gekämpft zu haben - daran hatte allerdings die Rennleitung keine Schuld.