Auf Williams-Niveau: Renault im Mittelfeld angekommen

Bei Renault ist gute Stimmung angesagt, nachdem Jolyon Palmer in Suzuka auf Augenhöhe mit Williams kämpfen konnte - Wenn da nur nicht ein Problem wäre

(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Formel-1-Saison 2016 für Renault von Anfang an als Übergangsjahr mit wenig Aussicht auf sportlichen Erfolg deklariert worden ist, sind die Fortschritte des französischen Autobauers bemerkenswert: Vom Hinterbänkler hat sich die gelbe Mannschaft mittlerweile zu einem soliden Mittelfeld-Teams gemausert. In zwei der vergangenen drei Rennen gab es Punkte; in Suzuka verfehlte Jolyon Palmer die Punkteränge zwar knapp, trotzdem macht das Nippon-Rennen Renault am meisten Mut.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Es geht aufwärts bei Renault: Die Verbesserungen sind unübersehbar Zoom

Palmer konnte während des Rennens mit Felipe Massa und Valtteri Bottas mithalten, bis ihn die Umstände um die Chance auf den zweiten Punkt in Folge brachten. "Ich habe ziemlich viel im Verkehr verloren und dadurch einiges an Zeit eingebüßt", sagt der 25-Jährige. "Aber alles andere lief ganz gut. Wir hatten eine gute Pace, dieselbe wie Massa im Williams. In den vergangenen Rennen haben wir uns gut geschlagen - wir sind im Mittelfeld angekommen!"

Die Regionen von Platz acht bis 20 sind in der Formel 1 eng zusammengerückt, wodurch Kleinigkeiten entscheiden. "McLaren hatte beispielsweise ein schlechtes Wochenende, was gut für uns war", bemerkt Palmer. "Toro Rosso ist zurückgefallen, die hatten nur einen Ausreißer nach oben in Singapur. Es sind jetzt noch mehr Akteure im Mittelfeld. Platz zwölf ist recht gut - wenn man so in jedem Rennen performt, dann kann man immer wieder Punkte sammeln, weil zu erwarten ist, dass ein paar Topautos herausfallen oder irgendwelche Vorkommnisse im Rennen haben."

Eine Schwäche hat Renault jedoch noch: Das Qualifying. Selbst in den drei Asien-Rennen, die für das Renault-Team so gut liefen, schied mindestens ein Gelber im Q1 aus. "Wir müssen herausfinden, was da im Qualifying genau passiert", gibt Teamchef Frederic Vasseur im Gespräch mit 'Autosport' zu. "Wir hatten die Performance im dritten Freien Training und ungefähr dieselbe im Rennen - wir kämpfen mit Williams. Aber wir müssen unsere Qualifying-Pace verbessern, das wäre sicherlich der Schlüssel zum Wochenende."

Renault hatte im vergangenen Winter das finanziell ruinierte Lotus-Team übernommen, das so gut wie keine Entwicklungsarbeit mehr seit dem Sommer 2015 geleistet hatte. Weil sich die Übernahme lange hinzog, stand Renault zu Saisonbeginn quasi mit einem Vorjahres-Lotus mit Renault-Motor dar. Doch die Fortschritte sowohl beim Motor als auch Chassis sind unübersehbar. Renault hatte eigentlich vor, 2016 möglichst schnell abzuschreiben und sich auf 2017 zu konzentrieren.


Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1

Ob jedoch die aktuellen Fahrer die Früchte der Arbeit ernten können, ist fraglich. Alles deutet auf Nico Hülkenberg hin und Ersatzfahrer Esteban Ocon drückt von unten nach. Auch Valtteri Bottas und Sergei Sirotkin sind bereits als Kandidaten gehandelt worden.

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