Lotus-Geschäftsführer: "Ohne Unterschrift kein Renault-Deal"

Geschäftsführer Matthew Carter gibt zu, dass auch bei Lotus Rätselraten herrscht, wer bei einer Renault-Übernahme das Team führt, verteidigt aber das Fahrerduo für 2016

(Motorsport-Total.com) - Es ist bereits eine unendliche Geschichte: Seit Monaten heißt es, dass Renault das Lotus-Team übernehmen wird, doch bislang fehlt die Unterschrift auf dem Vertrag. Nur eine Absichtserklärung hat der französische Hersteller unterschrieben, um die Insolvenz des Rennstalls abzuwenden und die britischen Finanzbehörden ruhigzustellen.

Titel-Bild zur News: Federico Gastaldi, Matthew Carter

Warteschleife: Carter und Teamchef-Stellvertreter Gastaldi hoffen auf Renault Zoom

"Wir wissen, dass in diesem Geschäft alles passieren kann", beschreibt Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter gegenüber 'Formula1.com' den Status quo. "Und solange auf den Dokumenten keine Unterschriften sind, ist der Deal nicht abgeschlossen." Nachsatz: "Aber die Hoffnung ist groß."

Derzeit arbeitet das Team parallel an zwei Heckpartien des 2016er-Autos - eine für einen Renault-, die andere für einen Mercedes-Antrieb. "Aber die Option Mercedes ist für die Saison 2016 sehr unwahrscheinlich", wirft Carter ein. "Ich gehe stark von Renault aus."

Details sind aber noch nicht zu 100 Prozent geklärt, wie der Brite zugibt: "Ich weiß nicht, wie die Struktur genau aussehen würde." Renault würde zwar das Team, die Mitarbeiter und die Einrichtungen komplett übernehmen, "in Hinblick auf die Führungsebene weiß ich es aber ehrlich gesagt nicht".

Zumindest die Fahrerpaarung ist mit dem ehemaligen GP2-Champion und Ersatzmann Jolyon Palmer, der kurioserweise den Franzosen Romain Grosjean ersetzt, und Pastor Maldonado geklärt, auch wenn diese von vielen Fahrerlager-Experten als Rückschritt gesehen wird.

"Die zwei werden eine tolle Paarung darstellen", wehrt sich Carter gegen die Kritik. "Jolyon wurde 2014 GP2-Meister und hat das ganze Jahr lang mit uns gearbeitet. Er war brillant. Nächstes Jahr hat er die Chance, sich zu beweisen." Und bei Maldonado, der in der Formel 1 als Crashpilot verschrien ist, wisse man, "wie schnell er sein kann", obwohl ihm "dieser unglückliche Ruf folgt". Vor allem "im Simulator und was das Tempo auf eine schnelle Runde angeht", habe er das Team aber überzeugt.