Zweite Kraft in Suzuka: Williams schlägt Ferrari und Red Bull

Valtteri Bottas sichert sich in Suzuka Startplatz drei und ist damit hinter den beiden Mercedes-Piloten "Best of the Rest" - Am Sonntag möchte er auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Positive Überraschung für Williams: In Suzuka scheint das Team aus Grove an diesem Wochenende die zweite Kraft hinter dem Mercedes-Werksteam zu sein. Im Qualifying musste sich Valtteri Bottas als Dritter lediglich Nico Rosberg und Lewis Hamilton geschlagen geben und Teamkollege Felipe Massa war als Fünfter nur 0,092 Sekunden langsamer als Sebastian Vettel (zum Qualifyingbericht). Folglich sind nun auch die Erwartungen für das Rennen am Sonntag ziemlich hoch.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas möchte am Sonntag in Suzuka um einen Podiumsplatz kämpfen Zoom

"Wegen der gestrigen Bedingungen haben wir wenig Daten über den Reifenverschleiß, aber weil wir von Platz drei starten, muss das Podium morgen unser Ziel sein", gibt sich Bottas angriffslustig und verrät: "Wir nahmen nach dem dritten Training einige Änderungen vor und das waren genau die Änderungen, die wir gebraucht haben." Nun winkt Williams das erste Podium in Japan seit mehr als zehn Jahren.

Zuletzt ließ Ralf Schumacher das Team aus Grove 2004 über einen zweiten Platz jubeln. Der letzte Sieg liegt sogar noch länger zurück: 1996 siegte Damon Hill im Weltmeisterauto FW18. "Es ist eine ganz andere Strecke als Singapur und wir wussten, dass sie unserem Auto besser liegen würde. Ich denke, dass wir bereits mit einem guten Trockensetup hier angereist sind. Wir mussten im Training also gar nicht so viel machen", berichtet Bottas weiter.

"Großartige Arbeit"

"Für das Rennen in Singapur hatten wir einige neue Teile, die etwas mehr Abtrieb liefern. Das hilft hier in den schnellen Kurven, in denen du Stabilität vom Auto brauchst. Heute fühlte ich mich wirklich wohl. Ab dem Training lief alles sehr rund. Ich denke, dass wir als Gruppe heute einen sehr guten Job gemacht haben. Allerdings kommt es darauf an, morgen einen perfekten Job zu machen", weiß der Finne.

Trotzdem ist es für ihn "natürlich sehr gut", vor beiden Ferraris und beiden Red Bulls zu starten. "Ohne die Rote Flagge hätten wir die Plätze drei und vier holen können, was vor der Session unser Ziel war", ergänzt Chefingenieur Rob Smedley. "Das Team hat während des gesamten Tages großartige Arbeit geleistet und wir haben ein konkurrenzfähiges Auto. Die Longruns sehen gut aus und morgen müssen wir das Qualifying in viele Punkte umwandeln."


Fotos: Williams, Großer Preis von Japan


"Ich denke, wir müssen abwarten", warnt Massa bei 'Sky Sports F1' allerdings und ergänzt: "Wir waren heute im Trockenen aber gut in Form und ich denke, dass unser Qualifying perfekt war. Wir müssen verstehen, wo Ferrari im Rennen steht. Auch Ricciardo scheint sehr konstant zu sein, was wir auch in Singapur schon gesehen haben." Der Australier wird am Sonntag von Platz sieben ins Rennen gehen.

"Weil wir von Platz drei starten, muss das Podium morgen unser Ziel sein." Valtteri Bottas

Massa nicht überrascht

Für Massa wäre währenddessen "ganz sicher" noch mehr drin gewesen. "Rote Flaggen können immer passieren", weiß er und erklärt: "Wir müssen uns auf morgen konzentrieren und wir haben gezeigt, dass unser Auto konkurrenzfähig ist." Dass man in Suzuka auf Augenhöhe mit Ferrari ist, überrascht ihn nicht. "Wir sind genauso konkurrenzfähig, wie wir das auch erwartet hatten. Wir können auf diesen Strecken mit Ferrari und Red Bull kämpfen", sagt er.

Auf die Frage, ob Williams auch im Rennen vor Red Bull bleiben wird, antwortet Massa: "Das hoffen wir. Wir haben sie schon in vielen Rennen hinter uns gelassen. Ich denke, dass wir in Rennen wie Singapur, Ungarn und Monaco nicht die Möglichkeiten hatten, um vor ihnen zu sein. In den anderen Rennen aber schon und meistens haben wir es auch geschafft. Wir müssen daran glauben und im Qualifying haben wir es mit beiden Autos geschafft."


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Japan

Einziger kleiner Schockmoment eines ansonsten fast perfekten Tages: Im dritten Training erklärte der Brasilianer während seiner Installationsrunde per Funk, dass sich sein Kopfpolster löst. Am Sonntag könnte währenddessen das Wetter noch ein Fragezeichen sein, denn in der Vergangenheit hatte Williams im Nassen häufig Probleme. Und die Chance auf Regen besteht in Suzuka eigentlich immer.

"Wir sind genauso konkurrenzfähig, wie wir das auch erwartet hatten." Felipe Massa