Ecclestone mahnt Vettel & Co.: Keine Kritik an Pirelli!

Bernie Ecclestone möchte Kritik an Pirelli in der Öffentlichkeit vermeiden und schmiert dem Reifenhersteller Honig um den Mund: "Lassen sie nicht gehen!"

(Motorsport-Total.com) - Die Emotionen kochten nach dem Großen Preis von Belgien hoch. Sebastian Vettel beschimpfte Reifenhersteller Pirelli öffentlich und beschwerte sich nach seinem Reifenplatzer zwei Runden vor Rennende über die "miserable Qualität" der Pneus. Doch Kritik musste nicht nur Pirelli einstecken, sondern auch Sebastian Vettel selbst - und zwar für seine Kritik.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel

"Nur Daumen hoch, bitte": Bernie Ecclestone möchte keine Kritik hören Zoom

Der Heppenheimer ist nach Ansicht einiger Leute im Fahrerlager zu weit gegangen. Aus diesem Grund lud Formel-1-Boss Bernie Ecclestone den Deutschen in dieser Woche auch zu einem Meeting über die Reifenthematik ein, bei dem auch Lewis Hamilton, Nico Rosberg (beide Mercedes) und Fernando Alonso (McLaren) anwesend waren. Zudem waren auch die Mercedes-Verantwortlichen Toto Wolff und Niki Lauda, Red-Bull-Teamchef Christian Horner sowie Ferrari-Pendant Maurizio Arrivabene eingeladen.

Ecclestone möchte die Wogen mit Pirelli glätten und hat daher noch einmal klargestellt, dass Vettel mit seinen Aussagen über das Ziel hinausgeschossen ist. "Wenn man mir etwas verkauft, und es funktioniert nicht, dann beschwere ich mich beim Verkäufer und nicht in aller Öffentlichkeit", mahnt der Zampano laut dem Blog des Journalisten Adam Cooper. "Ich möchte, dass sie nachdenken, und wenn jemand ein Problem hat, dann soll er mit denen reden, die die Probleme verursachen. Das ist alles."

Die erneute Kritik könnte die Formel 1 gegenüber Pirelli in Probleme bringen. Der Reifenhersteller musste in den vergangenen Jahren immer wieder harsche Worte über sich ergehen lassen und könnte irgendwann genug davon haben. Zwar hat man sich für die neue Ausschreibung ab 2017 beworben, doch irgendwann könnte auch bei den Italienern ein Umdenken stattfinden, was Konkurrent Michelin in die Hände spielen könnte, die dann eine bessere Verhandlungsposition hätten.


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Doch Ecclestone versucht zu schlichten. Der Brite schmiert dem langjährigen Partner Pirelli Honig um den Mund und wünscht sich, dass der Hersteller auch über 2016 hinaus bleibt: "Wir werden sie sicherlich nicht einfach gehen lassen, sie machen einen guten Job", betont er. "Ich habe schon lange Zeit gesagt, dass ich keinen Reifen möchte, der ein ganzes Rennen hält." Und weil Pirelli dadurch in der Öffentlichkeit eventuell eine schlechte Reputation bekommen haben könnte, legt er nach: "Sie könnten einen Reifen herstellen, den man im Januar aufschnallt und im Dezember runternimmt."