• 25.08.2015 09:27

  • von Dieter Rencken & Ryk Fechner

Langsame und feuchte Kurse verregnen Williams-Performance

Je schneller der Kurs, desto besser - Diese Faustregel kann für Williams 2015 gelten: Felipe Massa vermutet Zusammenhang mit schlechten Regenrennen

(Motorsport-Total.com) - Man kommt auch nach einem mäßigen Rennwochenende von Williams, wie dem zurückliegenden in Spa-Francorchamps, nicht umhin, dem Team zu attestieren, momentan dritte Kraft aller Formel-1-Teams zu sein. Dennoch wurde an den Ansagen vor Saisonbeginn nichts, sich als erster Mercedes-Verfolger zu etablieren oder gar in den Titelkampf eingreifen zu können. Und während auf den meisten Kursen die Frage lautet, ob Williams vor Ferrari oder Ferrari am Ende vor Williams liegt, ist dennoch ziemlich klar: Sobald ein Grand-Prix-Kurs eine langsam Streckencharakteristik aufweist oder Regen ins Spiel kommt verregnet ist, finden sich auch Felipe Massa und Valtteri Bottas für gewöhnlich weiter hinten im Feld.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Ohne Regen konnte Williams Mercedes in Silverstone das Leben schwermachen Zoom

"Die ehrlichste Antwort ist, dass wir unsere Geschwindigkeit im Regen definitiv untersuchen", erklärt Rob Smedley, Technischer Direktor bei Williams, angesprochen auf die Rennen in Monaco, Silverstone und Ungarn: "Ich denke, dass wir in den letzten Wochen dort die meisten Fortschritte des gesamten Jahres erzielt haben. Ich bin sehr glücklich darüber, was wir dort geschafft haben." Doch im nächsten Halbsatz schränkt er bereits ein: "Das war der erste Schritt! Der zweite ist es, die Dinge zu lösen. Es ist ein massiver Schritt, das Problem zu verstehen, denn dann weißt du, woran du arbeiten musst."

Zudem handelt es sich bei den Schwächen der Mannschaft um die Schwächen eines Formel-1-Rennstalls: "Da sind die Probleme selten simpel. Sie sind für gewöhnlich komplex. Wenn es einfaches Problem gewesen wäre, hätten wir das innerhalb von ein paar Stunden gelöst", so der 41-Jährige: "Es ist wie so oft, wie wir in dieser Situation unsere Reifen abnutzen. Sagen wir so: Wir wissen, wo sich die Probleme befinden." Schon seit Saisonbeginn kämpft das britische Traditionsteam damit, das passende Temperaturfenster für die Pirellis zu finden.

Zumeist entscheidet man sich bei Williams daher dafür, den FW37 vollends auf die schnellere, meist weichere, Slickmischung einzustellen, die an einem Grand-Prix-Wochenende abzustimmen. Die zweite Reifenmischung wird im Rennen bei den Weiß-Blauen oft als notwendiges Übel betrachtet, da eine Abstimmung des Wagens zwischen beiden optimalen Arbeitsfenstern ins Leere führe.


Fotostrecke: Die Williams-Story

Unterdessen sieht Massa einen Zusammenhang zwischen langsamen Strecken und dem schlechten Abschneiden im Regen: "Es geht in eine ähnliche Richtung, wenn es regnet oder wenn wir an eine Strecke mit langsameren Kurven kommen. Ich denke, da hängt alles zusammen. Wenn wir das eine verstehen, verstehen wir vielleicht das andere." Um letztlich herauszufinden, welche Fortschritte man erzielt habe, müsse man auf eine langsame Strecke warten - etwa Singapur. "Um sicherzugehen, ob wir die Sache hundertprozentig verstanden haben oder nicht", erzählt der Brasilianer und fügt lachend hinzu: "Doch hoffentlich kommt nicht so schnell noch eine von diesen Strecken."