Manor-Marussia bald mit Honda-Motoren? "Sind flexibel"

Manor-Marussia legt sich noch nicht fest, welchen Motor man 2016 verwenden will - Was für einen Umstieg auf Honda-Motoren sprechen würde

(Motorsport-Total.com) - Schon vor der Saison gab es Spekulationen, wonach Manor-Marussia nach dem Haas-Modell bald als McLaren-B-Team fungieren könnte. Seit Jahren benutzt die wiederbelebte Truppe von John Booth und Graeme Lowdon den Windkanal in Woking - die technische Partnerschaft wurde dieses Jahr verlängert.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi, Jenson Button

Auch auf der Strecke begegnen sich Manor und McLaren im Jahr 2015 Zoom

Neben der Möglichkeit, das Nachwuchsduo Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne, das durch die langfristigen Verträge von Fernando Alonso und Jenson Button derzeit auf dem Abstellgleis steht, bei einem Team unterzubringen, würde sich dadurch auch im Antriebsbereich eine neue Perspektive ergeben: Honda könnte seine Antriebseinheiten bei einem zweiten Team unterbringen und somit mehr Erfahrungswerte einzuholen - in Anbetracht der bisherigen Rückschläge ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Tatsächlich ist bei Manor-Marussia die Motorenfrage langfristig ungeklärt. "Alles ist offen", sagt Sportdirektor Lowdon gegenüber 'Motorsport.com'. "Derzeit haben wir eine sehr gute Beziehung zu Ferrari. Sie helfen uns sehr, aber wir sind für die Zukunft flexibel."

Fakt ist: Manor-Marussia hat bei McLaren noch rund zehn Millionen Euro Schulden, und McLaren bemüht sich derzeit um ein B-Team. Das ist auch der Grund, warum das Team aus Woking derzeit bei diversen Meetings der Formel-1-Entscheidungsträger massiv für Kundenautos eintritt.

McLaren musste sich bereits den Vorwurf gefallen lassen, sich durch die Kooperation mit Manor-Marussia Windkanalzeit erschummeln zu wollen. Diese Saison darf der Windkanal pro Woche nur 20 Stunden lang benutzt werden - unter Umständen könnte man den Manor-Marussia-Boliden mit McLaren-Teilen versehen und hätte somit mehr Zeit zur Verfügung.

Weil das US-amerikanische Haas-Team derzeit seinen Formel-1-Einstieg in Maranello vorbereitet und derzeit noch ohne zeitliche Restriktionen arbeiten darf, wurde Ferrari diesbezüglich bereits von der FIA kontrolliert - es konnten aber keine Unregelmäßigkeiten festgestellt werden.