Bourdais rechnet mit Formel 1 ab: "Es geht nicht ums Racing"

Ex-Toro-Rosso-Pilot Sebastien Bourdais beschreibt seine Zeit in der Formel 1 als "schreckliche Erfahrung" und erklärt, warum er sich in der IndyCar viel wohler fühlt

(Motorsport-Total.com) - Er kam nur recht kurz in den Genuss, ein Formel-1-Cockpit das seine nennen zu dürfen: Sebastien Bourdais fuhr von 2008 bis Mitte 2009 mit Toro Rosso in der Formel 1. Sein bestes Resultat war ein siebter Platz bei seinem Debütrennen in Australien. Ansonsten konnte sich Bourdais nicht durchsetzen und wurde schließlich durch Jaime Alguersuari ersetzt, da er die Erwartungen nicht erfüllte.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Eineinhalb Jahre fuhr Sebastien Bourdais für Toro Rosso in der Formel 1 Zoom

Rückblickend spricht Bourdais von einer "schrecklichen Erfahrung", die er in der Formel 1 gemacht hat. Am vergangenen Wochenende konnte er das IndyCar-Rennen in Detroit im Regen für sich entscheiden (hier lesen!). Im Zuge dieses Triumphes holte er zum Angriff auf die Königsklasse aus. "Ich genieße es wieder, Rennen zu fahren", meint der Franzose.

Er erzählt, dass er sich im Toro-Rosso-Team nie wohlgefühlt habe: "Ich habe mich nicht gebraucht gefühlt oder dass ich mit dem Team in der Formel 1 zusammenarbeiten könnte." Jetzt würde er mit einem Außenseiterteam gegen die Penskes, Andrettis und Ganassis antreten, was sich toll anfühle.

"Monaco ist nun ein verfluchter Parkplatz mit ein paar Kurven." Sebastien Bourdais

"Es ist anspruchsvolles Rennfahrern. In Detroit im Regen zu fahren, ist härter als jede Formel-1-Rennstrecke, auch die Straßen von Monaco. Formel 1 hat jeden Kurs zerstört. Sie haben den Charakter aus den Strecken genommen und Vanille draus gemacht. Das tut mir weh. Monaco ist nun ein verfluchter Parkplatz mit ein paar Kurven", schimpft der 36-Jährige.

"In der Formel 1 geht es zu sehr um die falschen Dinge. Geld und Position - es geht nicht ums Racing. In der IndyCar macht niemand Geld. Es ist einfach großartig, pures Rennfahren", unterstreicht er seine eindeutige Meinung. Bourdais fährt seit 2011 in der IndyCar, zwischenzeitlich war er auch in der Langstrecken-WM (WEC) und anderen Serien unterwegs.