• 30.05.2015 13:51

  • von Ryk Fechner

Mercedes benutzte für Motoren-Entwicklung keine Token

Entwicklungstoken für eine höhere Ausbaustufe? Klingt plausibel, doch die Motorenhersteller tüfteln eher an der Haltbarkeit als an den PS-Zahlen

(Motorsport-Total.com) - Upgrade auf Motorenseite - da klingt es einleuchtend, dass auch ein Formel-1-Geschäftsführer davon ausgeht, dass der eigene Motorenlieferant Mercedes Entwicklungstoken dafür aufwendet, um noch ein paar Pferdestärken mehr aus den Antriebseinheiten zu kitzeln. So auch die Annahme von Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter. Der Brite sagte gegenüber 'Sky Sports F1': "Ich denke, dass sie vielleicht Token benutzt haben. Wir haben definitiv einen verbesserten Motor."

Titel-Bild zur News: Renault Power Unit

Ob Renault, Honda, Mercedes oder Ferrari: Token werden gespart Zoom

Dass Lotus, Williams und Force India allesamt von Mercedes eine bessere Antriebseinheit zum Grand Prix von Kanada 2015 erwarten dürfen, stimmt so weit. Nun berichtet 'Motorsport.com', dass Mercedes gar keine seiner sieben Token aufgewendet habe. Der Trick: Die Verbesserungen am Antriebsstrang beziehen sich mehr auf die Zuverlässigkeit als auf die Performance.

Von Mercedes-Seite heißt es, dass man die Entwicklungstoken, von denen man unter der Saison noch sieben von 32 zur Verfügung hat, erst im späteren Verlauf der Saison einsetzen will. Jene Token können für eine von der FIA vordefinierte Teileliste verwendet werden, um während der Saison an Leistung zuzugewinnen.

Doch mit der Taktik der späten Verwendung ist Mercedes nicht allein. Auch die anderen Hersteller Ferrari, Renault und Honda setzen vermehrt auf Entwicklungen in der Zuverlässigkeit. Gerade Renault hatte zu Beginn der Saison 2015 mit dem Entwicklungsprogramm verwachst und ist nun dabei, die Antriebseinheiten der Toro Rosso und Red Bull zu alter Zuverlässigkeit zu führen. Auch Neueinsteiger Honda plagt sich mit der Standfestigkeit der eigenen Hybrid-Aggregate herum und ist daher um Haltbarkeit bemüht.