Entwicklung auf Hochtouren: Neue Teile beim Europa-Auftakt

Der Grand Prix von Spanien ist traditionell der erste Formel-1-Saisonlauf auf europäischem Boden: Upgrades bei (fast) allen Teams bestimmen das Bild

(Motorsport-Total.com) - Seit 2007 markiert der Grand Prix von Spanien Jahr für Jahr den Auftakt der Europa-Tournee der Formel 1, so auch in diesem Jahr. Genau wie in den Jahren zuvor bedeutet dies für die Teams, dass sie nach den Übersee-Rennen nun das erste größere Upgrade-Paket für ihre Boliden dabei haben.

Titel-Bild zur News: Luftleitbleche am Mercedes F1 W06

Neue Luftleitbleiche vor den Seitenkästen: Nur eines der Upgrades am Mercedes Zoom

Titelverteidiger Mercedes - auch nach vier Rennen der neuen Saison klar an der Spitze der Konstrukteurswertung - hat den F1 W06 für das erste Europa-Rennen 2015 mit diversen neuen Teilen versehen.

Im Bereich der seitlichen Luftleitbleche vor den Seitenkästen (Barge-Boards) gibt es am F1 W06 nun zusätzliche Finnen. Im hinteren Bereich der Seitenkästen ist ein neuer Kühlschacht zu erkennen und auch an der hinteren Crashstruktur wurde Hand angelegt.

Ferrari rückt beim Europa-Auftakt mit einem neuen Unterboden aus. Zudem wurde nicht zum ersten Mal in dieser Saison am Frontflügel nachgebessert. "Es gibt Verbesserungen, aber wir wissen, dass wir verglichen mit Mercedes immer noch zurückliegen", dämpft Kimi Räikkönen die Erwartungen und gibt die Marschrichtung vor: "Wir müssen weiter hart arbeiten, um das Paket als Ganzes weiter zu verbessern."

Auch Williams setzt für den Grand Prix Spanien auf eine veränderte Aerodynamik. So weisen die Seitenkästen des FW37 an diesem Wochenende neue Luftleitbleche auf der Oberseite auf. Ganz ähnlich stellt sich die Lage bei Sauber dar. Die Schweizer müssen ihren neuen Frontflügel noch zurückhalten und beschränken sich am Barcelona-Wochenende auf neue Luftleitbleche an den Seitenkästen.

Kurze Red-Bull-Nase feiert Premiere

Während es sich sowohl bei Williams als auch bei Sauber um ein vergleichsweise geringfügiges Aero-Upgrade handelt, macht man bei Red Bull (endlich) Nägel mit Köpfen. Die ursprünglich bereits für den Saisonauftakt in Melbourne geplante kurze Nase hat den Crashtest nun endlich bestanden ist bereit für die Rennpremiere. Einhergehend damit soll unter anderem auch ein neuer Frontflügel zum Einsatz kommen. Toro Rosso kann im Gegensatz zum "großen Bruder" an diesem Wochenende noch nicht mit einer neuen Nase aufwarten. Der dafür notwendige Crashtest musste verschoben werden.

Daniel Ricciardo

Bei den ersten vier Saisonrennen fuhr Red Bull mit langer Nase, ab sofort mit kurzer Zoom

Lotus hat für den Auftakt der Europa-Tournee mehr neue Teile für den E23 im Gepäck, unter anderem einen neuen Heckflügel und einen veränderten Frontflügel. Weitere Upgrades befinden sich bereits in der Pipeline. "Wir haben ein paar neue Dinge dabei, haben aber schon weitere Ideen, wie wir das Auto noch verbessern können", sagt Romain Grosjean und fügt hinzu: "Diese sollten nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen und sollten einen großen Unterschied bewirken."

Konkret soll es sich dabei um eine neue Nase handeln, die nach Informationen von 'auto motor und sport' den Crashtest noch nicht bestanden hat. "Hoffentlich ist es in Monaco oder Kanada soweit", sagt Grosjean, ohne näher darauf einzugehen, um welchen Bereich des Autos es sich bei der nächsten Stufe des Upgrade-Pakets dreht.

Keine Upgrades bei Force India

Bei Force India verzögert sich die angekündigte B-Version des VJM08 weiter. Als neuer Termin für das Debüt wird nun der Grand Prix von Großbritannien (5. Juli) angegeben. "Wir hätten es gern schon hier in Barcelona, aber das war nicht möglich. Ich glaube, in Silverstone werden wir das neue Paket zum ersten Mal zur Verfügung haben", sagt Sergio Perez.

Nico Hülkenberg, Sergio Perez

Nico Hülkenberg und Sergio Perez müssen auf die B-Version des VJM08 weiter warten Zoom

Das Potenzial der aktuellen Version des VJM08, die nichts anderes als eine geringfügige Weiterentwicklung des Vorjahresmodells VJM07 ist, betrachtet Perez als ausgeschöpft. "Das aktuelle Auto ist meiner Meinung nach ausgereizt", sagt der Mexikaner und blickt wenig optimistisch in den Grand Prix von Spanien am Sonntag: "Dieses Rennen wird für uns besonders schwierig, denn die Strecke verlangt viel Abtrieb und das ist unser größter Schwachpunkt. Die anderen Teams haben aufgerüstet, aber wir nicht."

Zahlreiche neue Teile bei McLaren

Im Gegensatz zu Force India kommt McLaren zwar ohne WM-Punkte, dafür aber mit einem speziellen Upgrade-Paket für Barcelona zum Grand Prix von Spanien. "Überall wurde nachgelegt", sagt Jenson Button und präzisiert: "Es gibt Upgrades an der Antriebseinheit und auch an der Aerodynamik des Autos. Zudem hat sich im mechanischen Bereich einiges getan." Dank der neuen Lackierung tritt McLaren ab diesem Wochenende auf optisch verändert auf.

Nase des McLaren-Honda MP4-30

McLaren tritt in Barcelona technisch und optisch runderneuert an Zoom

Und auch beim finanzschwachen Manor-Marussia-Rennstall hat man neue Teile dabei. Teamchef John Booth verkündet nicht ohne Stolz: "Bei den ersten Rennen haben wir viele Informationen gesammelt und diese nun zugunsten unserer Weiterentwicklung verarbeitet. Die ersten Ergebnisse davon werden wir an diesem Wochenende in Form eines kleines Aerodynamik-Updates einsetzen."