Haas-Team: Erster Formel-1-Test nicht vor 2016

(Motorsport-Total.com) - Das US-amerikanische Haas-Team, das 2016 in die Formel 1 einsteigen möchte, hatte ursprünglich vor, schon 2015 mit einem Testträger erste Praxiserfahrungen auf der Rennstrecke zu sammeln. Dieser Testträger hätte dann über den Winter überarbeitet und in dieser überarbeiteten Version zu den ersten offiziellen Tests beziehungsweise zum Saisonauftakt geschickt werden sollen.

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Gene Haas und Günther Steiner bei den Formel-1-Testfahrten in Jerez 2015 Zoom

Aber dieser Plan wurde nun verworfen. Man werde "nächstes Jahr, hier" zum ersten Mal mit einem eigenen Formel-1-Auto testen, so Technikchef Günther Steiner am Rande der vergangenen Testwoche in Jerez im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir wollen kein Auto bauen, das in einem Jahr vielleicht veraltet ist", erklärt er die Entscheidung. "Wenn du jetzt ein Auto baust, oder in drei Monaten, dann ist es nächstes Jahr nicht mehr auf dem letzten Stand."

Und noch etwas spricht gegen ein teures 2015er-Testmodell: Haas bezieht eine ganze Reihe von Komponenten (zum Beispiel den kompletten Antriebsstrang, das Getriebe, Hinter- und Vorderradaufhängung) von Ferrari - und müsste diese Teile jetzt für einen Testträger und nächstes Jahr noch einmal einkaufen. Das ergibt wirtschaftlich keinen Sinn. "All die Teile, die wir von Ferrari bekommen, bekommen wir nicht vor nächstem Jahr", sagt Steiner.

Was Haas selbst entwickelt, sind etwa die Aerodynamik, die Kühler und natürlich das Monocoque - und all diese Komponenten sollen in gerade mal zwölf Testtagen von null auf 100 gebracht werden. Somit setzt Haas auf eine ganz andere Philosophie als Toyota: Der japanische Automobilhersteller testete 2001 mit dem TF101 auf elf Grand-Prix-Strecken und entwickelte für das Formel-1-Debüt 2002 mit dem TF102 nochmal ein völlig neues Chassis.