Symonds: "2015 wird für Williams schwieriger als 2014"

Williams-Technikchef Pat Symonds nennt das Brake-by-wire-System als mitentscheidenden Grund für den Aufstieg 2014 und hat einen Trumpf für 2015

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Aufstieg: 2013 hatte Williams die Saison mit nur fünf Punkten auf WM-Rang neun beendet, 2014 war man plötzlich mit 320 Zählern Dritter. Auslöser war das neue Reglement: Die Truppe aus Grove setzte dieses Jahr mit Mercedes auf die anerkannt beste Antriebseinheit im Feld. Doch Technikchef Pat Symonds wehrt sich dagegen, dass dies als einziger Grund herangezogen wird: "Es war nicht nur die Antriebseinheit. 2013 hatten wir die gleiche Antriebseinheit wie die Jungs, die den Titel geholt haben (Red-Bull-Renault, Anm.), und wir wurden Neunter."

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen

Kann sich Williams auch 2015 gegen die Giganten der Formel 1 behaupten? Zoom

Der Brite argumentiert, dass Williams nirgends daneben gegriffen hat: "Die Antriebseinheit war am entscheidendsten, aber Dinge wie das Brake-by-wire-System (die elektronische Hinterbremse, Anm.) und das neue Aerodynamik-Reglement waren viel entscheidender, als vielen Menschen bewusst ist. Und wir haben alles hinbekommen."

Brake-by-wire-System lief klaglos

Während Piloten wie Kimi Räikkönen im Ferrari oder Sebastian Vettel im Red Bull bis zum Schluss über das neue Bremssystem klagten, hörte man von den Williams-Piloten kaum negative Stimmen. "Unser Brake-by-wire-System lief absolut problemlos", frohlockt Symonds. "Unsere Fahrer wussten gar nicht, dass es da ist."

Und auch die Mannschaft hat seiner Meinung nach deutlich besser gearbeitet als in den vergangenen Jahren. Als Beispiel nennt er die Boxenstopps: "Die waren bei Williams 2013 wirklich ein Grund zur Sorge, aber 2014 haben wir an mehreren Wochenenden den schnellsten Stopp aller Teams absolviert."

Pat Symonds

Pat Symonds setzt 2015 auf eine eingespielte Truppe Zoom

Zudem lobt er seinen Rennstall dafür, äußerst effektiv agiert zu haben: "Es befriedigt mich sehr, dass wir im Vorjahr Ferrari geschlagen haben. Nicht, weil ich ein Wettkampf-Typ bin, sondern weil es uns mit dem halben Budget von ihnen gelungen ist." Williams kämpfe zwar nicht ums Überleben, man habe aber auch nicht die gleichen finanziellen Möglichkeiten wie die direkte Konkurrenz an der Spitze.

Wie Williams erneut die Großen ärgern will

Aus diesem Grund wird die Saison 2015 zum ganz großen Prüfstein für die Traditionstruppe: Hat man noch Luft nach oben oder ist man bereits am Plafon angelangt? "Wir haben die Latte hochgelegt", schmunzelt Symonds. "Von Platz drei weiter nach vorne zu kommen ist wahrscheinlich schwieriger als von Platz neun auf Platz drei zu klettern."

Er hat aber eine Idee, was den Ausschlag zugunsten von Williams geben könnte: "Viele von unseren Rivalen setzen entweder auf neue Antriebseineiten oder auf neue Leute, also müssen wir unseren Vorteil der Beständigkeit ausnutzen. Wir müssen weiter Druck machen."