Widerstand wächst: Strategiegruppe illegal?

Weil einige Teams vom Entscheidungsprozess ausgeschlossen werden, könnte die 2013 gegründete Strategiegruppe der Formel 1 illegal sein

(Motorsport-Total.com) - Die Strategiegruppe der Formel 1 ist laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' möglicherweise illegal. Schon seit ihrer Gründung im September 2013 ist das Gremium höchst umstritten und insbesondere jenen Teams ein Dorn im Auge, die nicht darin vertreten sind. Diese sehen sich nun in ihrer Meinung bestätigt, wonach die Strategiegruppe gegen EU-Recht verstößt.

Titel-Bild zur News: Marco Mattiacci, Christian Horner

Red Bull und Ferrari sind derzeit wohl die mächtigsten Teams in der Formel 1 Zoom

Hintergrund ist, dass die Strategiegruppe wettbewerbsverzerrend sein könnte, weil manche Teams ihren Einfluss geltend machen können, andere hingegen nicht. Insbesondere Force India und Sauber haben sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die Strategiegruppe ausgesprochen. Aber Eric Boullier findet das Konzept mit sechs Teams in Ordnung, denn: "Je mehr Leute am Tisch sitzen, desto unwahrscheinlicher, dass vernünftige Entscheidungen getroffen werden. Weil jeder seine eigenen Interessen hat und die anderen besiegen will."

"Es gab den Bedarf nach einem Mechanismus. Ich sage nicht, dass dieser funktioniert oder genau so funktionieren muss, aber der Bedarf war da, den meisten Teams eine Möglichkeit einzuräumen, eine Stimme zu haben", erklärt der McLaren-Teamchef. "Ja, einige Teams sind permanent in der Strategiegruppe, andere nicht. Aber unterm Strich ist die Frage, ob man eine radikale Diktatur pflegt oder eine etwas offenere Diskussion."

Verteidiger der Strategiegruppe betonen, diese sei nicht wettbewerbsverzerrend, weil sie ohnehin nur beratenden, aber keinen ausführenden Charakter habe. Kritiker halten dem entgegen, wie es dann sein könne, dass ein rein beratendes Gremium die Budgetobergrenze kippen konnte. Tatsache ist: Wenn die Strategiegruppe einen Vorschlag nicht durchwinkt, gelangt dieser gar nicht erst zur übergeordneten Formel-1-Kommission, die dann darüber zu entscheiden hätte.

Die Strategiegruppe besteht aus insgesamt 18 Stimmen, wobei je sechs in Blöcken auf die Inhaber der kommerziellen Rechte beziehungsweise die FIA entfallen. Die anderen sechs Stimmen liegen bei den Teams. Es gibt fünf permanente Mitglieder, nämlich Ferrari, Red Bull, McLaren, Mercedes und Williams. Dazu kommt das nächstbestplatzierte Team in der Konstrukteurs-WM (momentan noch Lotus, ab 2015 voraussichtlich Force India).