• 24.08.2014 22:22

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Williams sicher: Sieg wäre möglich gewesen

Valtteri Bottas wieder auf dem Podest, Felipe Massa mit Pech außerhalb der Punkte - Rob Smedley: "Wäre Valtteri von Platz drei losgefahren..."

(Motorsport-Total.com) - Williams-Youngster Valtteri Bottas hat sich im Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps schon wieder einen Podestplatz sichern können. Der Finne kam nach leidenschaftlichem Kampf hinter Daniel Ricciardo (Red Bull) und Nico Rosberg (Mercedes) als Dritter ins Ziel. "Ich konnte Ricciardo nicht wirklich packen", so die klare Aussage von Bottas. Er selbst hielt einen Rennsieg nicht für möglich, Williams Chefingenieur Rob Smedley hingegen schon.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Wieder ein starker Auftritt im Williams: Valtteri Bottas fuhr auf das Podest Zoom

"Ich habe schon am Samstag gesagt: Wir hätten uns auf den Plätzen drei und vier qualifizieren können. Da wäre mehr möglich gewesen", so der Brite. "Wäre Valtteri von Platz drei losgefahren, dann wäre er derjenige gewesen, der als Erster von dem Mercedes-Kontakt profitiert hätte. Ich bin nicht rundherum glücklich, solange wir nicht siegen." Smedley hat hohe Ansprüche, sieht aber gute Chancen, diese in Zukunft mit Williams erfüllen zu können.

"Es war wieder einmal ein nettes Rennen. Wir waren aber etwas überrascht vom Tempo der Mercedes und vor allem der Red Bulls. Die waren ein bisschen voraus", erläutert Bottas nach dem Grand Prix in den Ardennen. "Mein Rennen hat etwas unter meinem schlechten Start gelitten. Ich hing einige Zeit hinter anderen Autos fest und konnte unser Tempo nicht ganz ausspielen. Insgesamt war es aber wieder ein gutes Rennen mit starken Boxenstopps und guter Arbeit vom Team. So kam ich auf das Podium."

Zu viel Gummi an Massas Williams

"Felipe hatte hier großes Pech. Das ist enttäuschend. Wer kann aber etwas dafür, wenn sich dort ein großes Reifenstück am Auto verhakt? Es ist einfach sehr, sehr unglücklich", blickt Smedley in die zweite Williams-Garage. Massa konnte das Tempo über weite Strecken nicht mitgehen, wurde am Ende auf Rang 13 gewertet. "In der dritten Runde habe ich einen Gummifetzen von Lewis aufgelesen, der dann an meinem Unterboden hing. Mein erster Stint dauerte zehn Runden, das Auto war zu jenem Zeitpunkt unfahrbar", so der Brasilianer.

"Ich habe gefühlt, dass Abtrieb fehlte. Ich habe zwei Sekunden pro Runde verloren. Beim Stopp haben wir Reifen gewechselt, aber das Gummistück nicht entfernt. Und so ging es also weiter. Ich war pro Runde immer noch zwei Sekunden zu langsam. Das halbe Rennen lang ging das so", schildert Massa. "Erst beim letzten Stopp haben sie das Gummi entfernt, und urplötzlich konnte ich so schnell fahren wie erwartet. Es war wirklich schade. Dann hatte ich ein Tempo, mit dem wirklich ein gutes Ergebnis möglich gewesen wäre."

Felipe Massa, Daniil Kwjat

Erneutes Pech: Felipe Massa kämpfte in ganz anderen Regionen um Plätze Zoom

Warum wurde das Gummiteil nicht beim ersten Stopp entfernt? "Ich wusste ja nicht, dass dort etwas hängt. Ich habe nur gespürt, dass irgendwie Abtrieb fehlt. Und die Jungs von Team wussten ja nicht, wonach sie suchen sollten", erklärt Massa. "Wir müssen unsere Prozeduren verbessern. Das Massa-Beispiel ist nur ein Teil des Gesamtbildes", gibt sich Smedley selbstkritisch. "Wir sind schon vorangekommen, wollen aber noch mehr."

"Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Rückschlag erlebe. So ist es manchmal. Ich bin nicht der einzige Fahrer, der momentan etwas Pech hat. Lewis oder Sebastian geht es da nicht anders. Ich konzentriere mich auf das nächste Rennen", sagt Massa, der im teaminternen Vergleich deutlich (mit 40 zu 110 Punkten) zurückliegt. "Valtteri ist ein starker Fahrer. Er ist schnell, clever und er macht einen guten Job. Aber das kann ich auch."