• 30.08.2014 15:06

  • von Dennis Hamann

Smedley: Wegen Pat Symonds zu Williams

Williams ist das Überraschungsteam in dieser Saison - Die Hintergründe des Erfolgs sind vielschichtig, das gute Team gehört aber zweifelsohne dazu

(Motorsport-Total.com) - Das Team Williams war in den vergangenen Jahren am Boden. Viele sahen schon das baldige Ende des ältesten Privatteams der aktuellen Formel 1 kommen. Doch wie Phönix aus der Asche entstieg das Team den hinteren Rängen und fährt dieses Jahr ganz vorne mit. Ein Grund mag durchaus die Mercedes-Antriebseinheit sein, ein weiterer und viel ausschlaggebender aber ist, dass Williams in den vergangenen Jahren ein richtiges Team geformt hat. Eine Schlüsselfigur ist dabei auch der Leiter der Fahrzeug-Performance, Rob Smedley.

Titel-Bild zur News: Rob Smedley

Rob Smedley hat seinen Wechsel von Ferrari zu Williams nicht bereut Zoom

Der Brite wechselte erst dieses Jahr zu Williams. Wie er gegenüber 'Crash.Net' erklärt nicht nur wegen der vielversprechenden Aussichten auf eine gute Saison: "Ich habe es als eine neue Herausforderung gesehen. Zum einen für mich persönlich, aber auch in etwas involviert zu sein, das, wenn es funktioniert, wirklich gut werden kann", so Smedley. "Es gibt viele Optimisten in der Formel 1, die erklären, wie alles gut wird, aber dafür braucht man auch die entsprechenden Ressourcen, Mitarbeiter und Talente."

Smedley, der nach zehn Jahren bei Ferrari zu Williams wechselte, erzählt, dass seine Entscheidung für die Veränderung deswegen bereits Anfang vergangenen Jahres reifte: "Ich habe gesehen, wie viele Talente bei Williams sind und habe auch die Ressourcen gesehen und mir gesagt: 'Mit dem richtigen Management könnte da was gehen.' Und dann kam Pat Symonds ins Team und er hat mich endgültig überzeugt", so Smedley.

Symonds nach "Crashgate"-Skandal suspendiert

Der Technische Direktor Symonds selbst kam nach einer etwa vierjährigen Sperre wieder zurück in die Formel 1. Symonds stieg 1980 bei Toleman in der Formel 1 ein und nach fast 30 Jahren, 2009, wegen des sogenannten "Crashgate"-Skandals bei Renault für fünf Jahre suspendiert. Ein französische Gericht hob diese Entscheidung 2010 aber bereits wieder auf.

Ab dem darauffolgenden Jahr fungierte Symonds als Berater für das heutige Marussia-Team, ehe er im Juli 2013 als Technischer Direktor zu Williams kam. Neben so einem Urgestein der Formel 1 zu arbeiten, empfindet Smedley entsprechend als große Ehre: "Mit so einem Kaliber zu arbeiten, ist wirklich etwas Besonderes für mich. Ich war damals an einem Punkt in meiner Karriere angekommen, an dem ich jemanden gebraucht habe, der mir in Sachen Management etwas beibringen kann", erklärt Smedley.

Pat Symonds, Claire Williams

Pat Symonds ist nach seiner Suspendierung seit 2013 wieder in der Formel 1 Zoom

"Das ist nicht einfach, wenn man selbst schon 15 Jahre im Geschäft ist. Da gibt es nur sehr wenige Menschen im Paddock, die dir helfen können und er ist genau so jemand", schwärmt der Brite. "Ich mag seine Art und habe ihn immer von weitem bewundert, als er mit Renault die Titel gewann. Das Auto war nicht das beste, aber er ist ein guter Ingenieur, und als wir miteinander gesprochen haben, hat er mich direkt überzeugt." Und das macht sich laut Smedley bis heute bemerkbar: "Ich dachte mir nur: 'Lass es uns angehen, das wird gut.' Und zum Glück ist es das bis jetzt auch gewesen."