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Pausenclown Ecclestone vor Gericht: Demokratie? Nein danke!
Im Constantin-Prozess machte sich Ecclestone im Zeugenstand über Ex-Banker Gribkowsky lustig und stellte unverholen seine Vorliebe für Autokratie zur Schau
(Motorsport-Total.com) - Noch hat Bernie Ecclestone gut Lachen: Der Formel-1-Zampano sagte am Donnerstag erneut in London vor Gericht aus, bestritt weiter alle Vorwürfe der Constantin Medien gegen seine Person und witzelte sogar über die Behauptung des Ex-BayernLB-Vorstandes Gerhard Gribkowsky, er habe sich vom 83-Jährigen "körperlich bedroht" gefühlt. Laut dem 'Telegraph' soll Ecclestone schallend gelacht und bemerkt haben, dass sich der mittlerweile inhaftierte Banker deswegen sogar nach einem Waffenschein erkundigte.

© xpbimages.com
Ecclestone macht sich wegen seiner Gerichtsverfahren offenbar wenig Sorgen Zoom
Auch Fragen nach seinem fragwürdigen Geschäftsgebaren nahm der Brite offenbar auf die leichte Schulter. "Ich erinnere mich an nichts, was länger als drei Tage zurückliegt", so Ecclestone auf Fragen nach diversen Meetings rund um den Verkauf von Formel-1-Anteilen im Jahre 2006. Er selbst sei aufgrund seines Terminkalenders nicht in die Details diverser Deals eingebunden: "Ich muss mich mehr oder weniger auf meine Anwälte und Berater verlassen, weil ich selbst nicht die Zeit für alles habe", sagt der Promoter.
Die Behauptung, Gribkowsky habe versucht, ihn im Vorfeld des Geschäftes zu stürzen, verweist Ecclestone ins Reich der Fabeln: "Wäre er mich losgeworden, wäre die Firma nichts mehr wert gewesen. Es tut mir leid, wenn ich diesbezüglich arrogant wirke, aber ich spreche nur über die Fakten." Auch sonst präsentierte sich Ecclestone nicht unbedingt auskunftsfreudig: "Es interessiert mich nicht, wer die Teilhaber sind und wer auch immer in welchen Vorständen sitzt. Ich sorge dafür, dass das Geschäft läuft."
Auf seine Vorliebe für Autokratie statt Demokratie angesprochen nimmt der Zampano kein Blatt vor den Mund: "Ja, das ist meine Sicht der Dinge. Und nicht nur in der Formel 1." Constantin verklagt Ecclestone, weil dieser beim Verkauf von 47 Prozent der Formel-1-Anteile der BayernLB an CVC Capital Partners vor acht Jahren dafür Sorge getragen haben soll, dass die Papiere unterbewertet wurden. Der Kauf ging für mehr als 800 Millionen US-Dollar über die Bühne; erst ab einem Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar hätten Constantin zehn Prozent der Verkaufssumme zugestanden.

