Force India: In Brasilien nur nicht selbstgefällig werden

Force India liegt in der Konstrukteurs-WM vor dem letzten Saisonfinale auf einem relativ sicheren sechsten Platz - Mit Selbstdisziplin will man diesen nun sicherstellen

(Motorsport-Total.com) - Geschieht in Brasilien nicht die absolute Sensation, dann hat Force India den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM sicher. Sauber liegt vor dem Saisonfinale 24 WM-Punkte hinter dem Team von Vijay Mallya - Nico Hülkenberg oder Esteban Gutierrez müssten also in Interlagos zumindest einen Podestplatz einfahren, will man Force India noch übertrumpfen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

In Interlagos möchte Force India nur ja keine bösen Überraschungen erleben Zoom

Für das Force-India-Duo Paul di Resta und Adrian Sutil ist der Grand Prix in Interlagos auf jeden Fall ein spezielles Rennen. Beim Deutschen handelt es sich um das letzte Rennen seiner Comeback-Saison, für di Resta, der noch keinen Vertrag für 2014 in der Tasche hat, könnte es überhaupt das letzte Formel-1-Rennen sein.

Di Resta peilt "besonderes Ergebnis" an

"Es handelt sich um eines der Wochenenden mit der besten Atmosphäre im ganzen Jahr", schwärmt di Resta vom Klassiker zwischen den Seen. "Die Fans sie die lautesten - und sie haben eine enorme Formel-1-Leidenschaft. Auf den Tribünen wird getrommelt, und ständig herrscht Partystimmung. Das ist toll und gibt dir immer einen Kick."

"Die Wetterprognose sieht unberechenbar aus, und es handelt sich um eine Strecke, die immer für interessante Grands-Prix sorgt." Paul di Resta

Da die Strecke zu den kürzesten im Kalender zählt, "ist jede Hundertstel- und Tausendstelsekunde im Qualifying sogar noch entscheidender", findet der Force-India-Pilot. "Die Runde ist sehr flüssig, und es gibt unterschiedliche Kurvenvariationen - schnelle Passagen, langsame Kurven, Hügel und abschüssige Streckenteile. Die Strecke mag kurz sein, aber sie besitzt alles, was das Herz begehrt."

Zum Abschluss seiner nach Punkten bislang besten Formel-1-Saison würde er gerne noch "ein spezielles Ergebnis" einfahren. "Die Wetterprognose sieht unberechenbar aus, und es handelt sich um eine Strecke, die immer für interessante Grands-Prix sorgt", meint di Resta. "Das ist das letzte Rennen der V8-Motorenära, also hoffe ich, dass wir für ein positives Ende sorgen."

Sutil: Interlagos sollte Force India liegen

Teamkollege Sutil sieht das Rennen in Interlagos als "absolutes Gegenteil von Orten wie Abu Dhabi, aber die Atmosphäre in Brasilien ist immer unglaublich. Es handelt sich um eines der historischen Rennen, und die Strecke hat nur ein paar Kurven, dennoch sorgt dies jedes Jahr für ein interessantes Rennen."

"Sollte es ein Regenrennen geben, könnten wir uns in einer guten Position für viele Punkte befinden." Adrian Sutil

Warum dies der Fall ist? "Einer der Gründe ist die lange Start-Ziel-Gerade", glaubt Sutil. "Es ist recht einfach, einem Auto auf die Gerade zu folgen, und dort kann man den Windschatten nutzen. Die Strecke ist aber schwierig, obwohl sie so kurz ist - sie hat Boden-Unebenheiten und recht wenig Grip, wodurch man nur schwer eine perfekte Runde hinkriegt."

Sutil möchte die Saison gut zu Ende bringen "und dem dabei helfen, die aktuelle Position in der WM beizubehalten. Ich hatte in den USA ein unglückliches Wochenende, und es gibt keinen besseren Weg, damit abzuschließen, als ein starkes Ergebnis einzufahren. Ich glaube, dass die Strecke unserem Auto liegen wird, und sollte es ein Regenrennen geben, könnten wir uns in einer guten Position für viele Punkte befinden."

Mallya mahnt Team zu Disziplin an

Teamchef Mallya freut sich, dass sein Team trotz des punktelosen Ergebnisses in Austin auf einem sicheren sechsten Rang in der Konstrukteurs-WM liegt: "In den Rennen vor Austin haben wir uns in Hinblick auf das Management der Reifen und durch aggressive Strategien sehr gut geschlagen. Am vergangenen Wochenende lief es mit der harten Mischung aber nicht so gut, und unser Versuch mit Paul hat sich nicht ausgezahlt. Adrian hatte währenddessen einfach Pech, aber Unfälle gehören dazu, und ich bin sicher, dass er dadurch motiviert ist, die Saison zu einem guten Ende zu bringen."

"Es ist kein Spielraum für Selbstgefälligkeit vorhanden." Vijay Mallya

Dass man aber deutlich vor Sauber liegt, beruht darauf, "dass wir in Indien und Abu Dhabi starke Ergebnissen eingefahren haben - das war wichtig. Wie ich vor Austin gesagt habe, haben wir dadurch etwas Luft zum Atmen gewonnen, und wir liegen nach wie vor 24 Punkte vor unserem nächsten Rivalen. Ich würde sagen, dass die Quoten für uns sprechen, aber es ist kein Spielraum für Selbstgefälligkeit vorhanden - wir müssen sicherstellen, dass wir die Aufgabe in Interlagos bewältigen."

Auch Mallya würde sich über etwas Regen nicht beschweren: "Der Wetterbericht prognostiziert etwas Regen, und das würde für ein unberechenbares Element sorgen. Das war im Vorjahr der Fall, als Nico (Hülkenberg, Anm. d. Red.) das Rennen anführte - wir haben also gute Erinnerungen an Interlagos. Es handelt sich zudem um eine schöne Strecke, und ich freue mich darauf. Es ist das letzte Rennen einer langen Saison und außerdem das Ende einer Ära, ehe kommende Saison die neuen Regeln in Kraft treten."