Konstrukteurs-WM: Sauber schreibt selbst Williams nicht ab

Welche Ziele Monisha Kaltenborn für den Endspurt in der Konstrukteurs-WM anpeilt, wieso die Technikabteilung jetzt funktioniert und ob Sauber für 2014 im Plan liegt

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Grand Prix von Italien läuft es bei Sauber wie am Schnürchen: 24 Punkte hat Nico Hülkenberg in den vergangenen drei Rennen geholt - damit hat man Toro Rosso bereits eingeholt und liegt durch die besseren Einzelergebnisse in der Konstrukteurs-WM bereits vor der italienischen Red-Bull-Truppe.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Hält der Sauber-Aufwärtstrend bis zum Saisonfinale an? Zoom

Wenn man diese Tendenz beibehält, dann ist nicht einmal Force India vor Sauber sicher: Das Team von Vijay Mallya hat zwar genau doppelt so viele WM-Punkte auf dem Konto, steckt aber seit sechs Rennen in der Krise. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn weiß, dass die Saison für ihr Team trotz eines miserablen Auftakts noch lange nicht vorbei ist.

Konstrukteurs-WM: Alles ist möglich

"Die Zielvorgabe lautet: so weit wie möglich nach oben kommen", spornt sie ihr Team an. "Die Leistungsdichte ist enorm, es ist alles eng beisammen. Es kann in einem einzigen Rennen so schnell Verschiebungen geben."

Diese Tatsache bietet Sauber große Möglichkeiten, genauso schnell kann man aber auch unter die Räder kommen, wenn etwas schiefläuft. "Man darf sich auf nichts ausruhen", mahnt sie ihr Team an. "Toro Rosso wird auch nicht aufgeben. Wenn es dumm läuft, ist in zwei Rennen auch Williams dabei."

Kaltenborn verteidigt Teamstruktur

Saubers Auferstehung in der zweiten Saisonhälfte kam für viele überraschend, zumal es nach dem Abgang von Technikchef James Key im Vorjahr langsam bergab gegangen war. Das Team hatte 2012 mit tollen Ergebnissen verblüfft, doch das Auto trug die Handschrift des ehemaligen Technikchefs James Key, der seit vergangenen Sommer bei Toro Rosso arbeitet. Der Brite wurde nicht nachbesetzt, die Agenden wurden auf ein Ingenieurs-Führungsteam verteilt.

Kaltenborn verteidigt die ungewöhnliche Struktur: "Sie ist gar nicht mal so anders als bei anderen Teams. Wir nennen es halt anders. Wir haben ein technisches Komitee. Ich könnte die Herren auch Technikdirektoren nennen. Dann hätte ich nicht nur einen, sondern auch drei. Für mich funktioniert das."

"Ich könnte die Herren auch Technikdirektoren nennen." Monisha Kaltenborn

2014: Sauber im Hintertreffen

Sie gibt aber zu, dass es etwas Zeit benötigte, bis nach Keys Abgang ein Rad ins andere griff. Ursache ist ihrer Ansicht nach, dass zunächst nicht alle Köpfe des Führungsteams auf Augenhöhe waren: "Bei uns kamen etwas weniger erfahrene Leute dazu - beispielsweise im Vergleich zum Aerodynamiker. Jetzt gleicht sich das immer mehr an. Dann kann es nur noch besser funktionieren."

Dass die flache Struktur teamintern für Konfliktpotenzial sorgt, glaubt Kaltenborn nicht. Für sie ist dies ohnehin der Normalzustand. "Reibereien hat man immer", sagt sie. "Das gehört dazu." Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen sowie der Einstieg russischer Investoren dürfte aber den Druck etwas gelindert haben und in Hinwil für eine bessere Atmosphäre sorgen.

"Reibereien hat man immer." Monisha Kaltenborn

Für die kommende Saison ist sie guter Dinge, obwohl man bei der Entwicklung des neuen Autos etwas hinterher hinke. "Wir sind bezüglich 2014 etwas in Verzug, durch die Dinge im Sommer", verweist sie auf die schwierige finanzielle Situation vor dem Investoreneinstieg. "Jetzt haben wir den Vertrag geschlossen und merken, dass ein paar Anpassungen notwendig sind. Das werden wir schon aufholen."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt