Force India: Haben McLaren-Test nicht verhindert

Angeblich verhinderte Widerstand der Konkurrenz bei der FIA McLarens geplanten Pirelli-Test in Austin - Der direkte Rivale Force India will es aber nicht gewesen sein

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich schien bereits alles fix, doch am Ende legte sich die FIA doch gegen McLarens geplanten Pirelli-Reifentest in Austin mit einem 2011er-Auto drei Wochen vor dem Grand Prix der USA quer. Auslöser soll die Konkurrenz gewesen sein, die befürchtet habe, dass McLaren dadurch in Texas einen Wettbewerbsvorteil haben könnte, schließlich testete Ferrari dieses Jahr drei Wochen vor dem Grand Prix von Spanien in Barcelona mit einem alten Ferrari-Boliden, und Fernando Alonso feierte dort seinen bislang letzten Triumph.

Titel-Bild zur News: Andy Stevenson

Force Indias Teammanager Andy Stevenson ist sich keiner Schuld bewusst Zoom

Der Ärger in Woking war nach dem Veto groß, Martin Whitmarsh findet die Entscheidung übertrieben, schließlich könne man laut dem McLaren-Teamchef mit den Nachwuchspiloten Oliver Turvey und Kevin Magnussen und einem alten Auto kaum relevante Erkenntnisse für das diesjährige Rennen erwarten, man würde nur Pirellis Vorbereitungen für die Saison 2014 stören.

Force India: Es war eine Entscheidung der FIA

Doch wer waren nun die "Verhinderer", die McLaren und dem italienischen Einheitsreifen-Lieferanten einen Strich durch die Rechnung gemacht haben? Ein potenzieller Kandidat wäre das Force-India-Team. Die Mannschaft aus Silverstone kämpft derzeit gegen McLaren um Platz fünf in der Konstrukteurs-WM, konnte aber zuletzt das Tempo der Rivalen nicht mehr mitgehen und liegt nun 14 Zähler zurück.

Dort ist man sich aber keiner Schuld bewusst. "Wir haben überhaupt nichts damit zu tun", sagt Teammanager Andy Stevenson. "Ich glaube, das war eine Entscheidung der FIA. Ich habe erst davon erfahren, dass der Test nicht stattfindet, als McLaren bekanntgab, dass sie von der FIA informiert wurden, dass man mit dem Test nicht glücklich sei."

Wird mit zweierlei Maß gemessen?

Pikant ist, dass Force India seit 2009 McLaren-Partner ist und aus Woking Technik sowie teilweise Personal und Know-how bezieht. Der Vertrag endet aber Ende dieser Saison, ab 2014 arbeitet man mit Mercedes zusammen.

Auch in Brackley will man aber mit der Sache nichts zu tun haben. "Wir haben es erst heute Morgen auf 'Autosport' gelesen", sagt Mercedes-Teammanager Ron Meadows. "Gestern war das bei unserem Meeting kein Thema."

Bei McLaren ist man unglücklich darüber, dass nun ein anderes Maß angewendet wird als im Frühjahr bei Ferrari. Sauber-Teammanager Beat Zehnder ist allerdings nicht der Meinung, dass dies der Fall ist: "Der Unterschied ist, dass wir über den Ferrari-Test damals nicht Bescheid wussten."