• 13.08.2013 16:29

  • von Dominik Sharaf

Weg mit dem "Eddie-Jordan-Erbe": Mallya fordert Windkanal

Force India will in naher Zukunft eine moderne Anlage in Northamptonshire errichten - Gibt es eine Nutzungsbeschränkung, dann gerne auch in Co-Produktion

(Motorsport-Total.com) - Lange geisterte in der Formel-1-Szene das Gerücht, dass es um die Finanzen bei Force India nicht gut bestellt sei. Offenbar gibt es beim Team um Vijay Mallya Entspannung an dieser Front oder eine knallharte Ignoranz der Faktenlage. Schließlich hat der exzentrische Milliardär große Pläne mit seinem Rennstall, für den aktuell Adrian Sutil und Paul di Resta ins Lenkrad greifen. "Wir wissen, dass wir große Investitionen tätigen müssen. Ganz speziell wenn es um die Aerodynamik geht", sagt er 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya verspricht seinem Teamchef Rob Fernley neue Möglichkeiten Zoom

Mallya meint einen neuen 60-Prozent-Modell-Windkanal, der den aktuellen in Brackley ersetzen soll. Die Bagger rollen aber noch nicht an: "Wir warten aber noch auf eine Klarstellung der Regeln", bremst der 57-Jährige und verweist auf ein mögliches Eingreifen der FIA zugunsten der Kostenreduktion, wie es derzeit diskutiert wird: "Sollte die Zeit im Windkanal beschränkt werden, ist es sinnlos, eine Anlage auf dem neuesten Stand der Technik zu errichten und Kapazitäten zu schaffen, von denen kein Gebrauch gemacht wird."

Möglich, dass Force India gemeinsame Sache mit einem der zahlreichen in der Region um Silverstone beheimateten Teams macht: "Wir könnten uns den Windkanal dann mit jemandem teilen", denkt Mallya über eine Alternative nach, die ein Bauverzicht offenbar nicht darstellt. Schließlich versprechen sich seine Ingenieure eine Menge von einer neuen Anlage. "Hätten wir Zugang zu einem moderneren Windkanal, würde das Potenzial des Teams einen gewaltigen Sprung machen, schließlich ist es heute eines unserer Handicaps", so Mallya.

Auch unter den gegebenen Voraussetzungen wirkt Force India als Fünfter der Konstrukteurs-Wertung - noch vor McLaren - in der laufenden Saison gut aufgestellt. "Es macht mich stolz, dass wir auch so auf der Strecke so stark sind", lobt Mallya und führt die Leistungen auf die Fähigkeiten seines Personals zurück: "Die Jungs machen einen bemerkenswerten Job - dabei ist der Windkanal ein Eddie-Jordan-Erbe." Der Inder weiß, dass es unter diesen Voraussetzungen mit dem Erfolg nicht ewig weitergeht.

Mallya gibt sich staatsmännisch: "Sie brauchen das Rüstzeug, um den letzten Schritt zu unternehmen. Das unterscheidet die kleinen von den großen Teams." Ein Umzug in einer andere Region als Northamptonshire kommt für Force India offenbar nicht infrage: "Wir schauen uns nach angrenzendem Bauland um, um zu expandieren. Wir könnten uns keinen besseren Standort wünschen", erklärt Mallya.