• 14.05.2013 14:22

  • von Timo Pape

Pook: "New Jersey wird stattfinden und auch Austin pushen"

Nachdem das Rennen vor den Toren New Yorks aus dem diesjährigen Kalender gestrichen wurde, stehen die Chancen auf einen Start 2014 nicht schlecht

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Jahren, im Oktober 2011, wurde erstmals bekannt: Ein Formel-1-Rennen soll vor der Skyline New Yorks in New Jersey stattfinden. Terminiert wurde der Grand Prix damals für Juni 2013. Aufgrund von Verzögerungen in der Organisation des neuen Straßenkurses wurde es jedoch aus dem Rennkalender 2013 gestrichen und soll laut Chris Pook in der kommenden Saison Einzug in der Königsklasse halten. Pook wurde vergangene Woche als spezieller Assistent von Leo Hindery Jr., dem Aufsichtsratsvorsitzenden des New-Jersey-Grand-Prix, bekanntgegeben. Er wird künftig in die Konstruktion, Planung und Ausführung des Events eingebunden.

Titel-Bild zur News: Strecke in New Jersey

Die Strecke am 'Port Imperial' dürfte eine sagenhafte Kulisse zu bieten haben Zoom

Dass der Grand Prix von Amerika in der kommenden Saison stattfinden wird, steht für Pook außer Frage: "Das Rennen wird absolut im nächsten Jahr stattfinden und darüber hinaus eine Wohltat für den USA-Grand-Prix (Austin, Anm. d. Red.) sein." Das Rennen werde der Region einen wirtschaftlichen Bonus von 100 Millionen Dollar bescheren und sei frei von staatlichen Subventionen. Des Weiteren trage es zur Etablierung der Königsklasse in den Vereinigten Staaten bei: "Es wird das Bewusstsein über Formel 1 in diesem Land vergrößern", so Pook gegenüber der Zeitung 'Austin American-Statesman'. "Es ist wie bei einem neuen, noch nicht rund laufenden Restaurant im Ort. Erst wenn du zwei bis drei hast, verstehen die Leute die Idee dahinter."

Pook konnte bereits einige Erfolge in der Formel 1 für sich verzeichnen: Mitte der Siebziger holte er die Serie nach Long Beach, wo in der Folge von 1976 bis 1983 gefahren wurde. Darüber hinaus wirkte er bei der Planung anderer US-Rennen mit, etwa beim Grand Prix in Dallas 1984. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone freut sich über die Zusammenarbeit: "Ich bin glücklich, nach 20 Jahren wieder mit Chris zusammenzuarbeiten. Chris hat eine erfolgreiche Vergangenheit in der Formel 1, die er mit Sicherheit in den Grand Prix von Amerika einfließen lassen wird." Auch wurde Pook gerüchteweise mit einer Rückkehr der Formel 1 nach Long Beach (wo aktuell die Indy-Car-Serie Station macht) in Verbindung gebracht, jetzt konzentriere er sich nach eigenen Angaben aber komplett auf New Jersey.

"Es war ein bisschen ambitioniert, das Rennen für dieses Jahr anzusetzen." Chris Pook

Immer wieder gab es Gerüchte, das Rennen würde niemals stattfinden, besonders nach der Streichung aus dem diesjährigen Kalender. Pook kann die Zweifel teils nachvollziehen und ärgert sich über die ursprüngliche Terminsetzung: "Es war ein bisschen ambitioniert, das Rennen für dieses Jahr anzusetzen. Wenn es dann einmal wieder herausfällt, sät das natürlich Samen des Zweifels." Pook sieht hier gewisse Parallelen zum Austin-Grand-Prix im vergangenen November - auch damals war die Strecke erst kurz vorher fertiggestellt worden: "Jeder zweifelt daran, bis es dann passiert. So laufen die Dinge eben."

"Ich weiß, dass Bernie hin und weg ist von Austin, er liebt es." Chris Pook

Trotzdem wolle man sich das Rennen in Austin zum Beispiel nehmen, bei dem an drei Tagen mehr als 265.000 Besucher kamen, und mit dem die fünfjährige USA-Abstinenz der Formel 1 endete. "Jeder sollte denen da unten gratulieren, die haben dort ein grandioses Wochenende auf die Beine gestellt. Ich weiß, dass Bernie hin und weg von Austin ist, er liebt es", verrät Pook.

Während der 'Circuit oft he Americas' in Texas aber eine speziell für die Formel 1 konstruierte Rennstrecke ist, wurde das neue Projekt am 'Port Imperial' vor der Kulisse der New Yorker Skyline als 5,149 Kilometer langer Straßenkurs konzipiert. Das bereite den Organisatoren zusätzliche Schwierigkeiten: "Eine vorrübergehende Strecke ist noch komplizierter. Du musst dich da durch arbeiten und Schritt für Schritt alles erledigen", so Pook. Architekt des Projektes ist - wie könnte es anders sein - Herman Tilke, der auch die Strecke in Austin konzipiert hat. Es habe zwar laut Tilke ein paar Änderungen zum Originalplan gegeben, da die Infrastruktur teilweise durch Hurrikan Sandy beschädigt wurde, das Rennen werde aber im nächsten Jahr stattfinden. Man darf für die kommende Saison also hoffen.