• 23.05.2013 00:14

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Konkurrenten sehen goldene Chance für Silberpfeile

Nach den jüngsten Qualifyingleistungen rückt Mercedes in Monaco in die Favoritenrolle: Samstags schnell und Sonntags zu breit für die Verfolger?

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Sonntag könnte Mercedes der große Coup gelingen. Da sind sich viele Konkurrenten und Beobachter einig. Die Stärke der Silberpfeile im Qualifying - zuletzt mit drei Pole-Positions in Folge - soll als Grundlage für einen Erfolg in Monaco dienen. "Der Grand Prix wird zu 80 Prozent bereits am Samstag entschieden", meint beispielsweise Williams-Pilot Pastor Maldonado. Hintergrund: Im engen Leitplankenkanal sind Positionswechsel kaum möglich. Wer einmal vorne ist, der bleibt es meist auch.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton war in Barcelona nicht in der Lage, sich lange zu wehren Zoom

"Die Mercedes werden im Qualifying sehr schnell sein. Wenn sie dann mit einem Reifenwechsel durchkommen, haben sie gewonnen", rechnet McLaren-Fahrer Jenson Button mit guten Chancen auf den ersten Saisonsieg für die Silbernen. "Wir wissen nicht, ob sie hier die gleichen Probleme haben werden wie überall sonst. Im Vorjahr waren sie hier sehr stark, stärker als auf anderen Strecken, weil sie dort mit den Hinterreifen Probleme hatten", meint Kimi Räikkönen.

"Sie standen in den letzten drei Rennen auf der Pole-Position und werden auch hier stark sein. Im vergangenen Jahr wären sie mit Michael (Schumacher) auf die Pole-Position gefahren, hätte es nicht die Strafe gegeben. Wir wissen alle, wie schwierig hier das Überholen ist", stimmt Fernando Alonso zu. "Ich kann das schon nachvollziehen, dass man Lewis und Nico hier zu den Favoriten zählt. Die hatten in den vergangenen Wochen ein beeindruckendes Tempo im Qualifying", sagt Sebastian Vettel. "Der Wagen ist vor allem in Sachen Traktion richtig stark. Genau das brauchst du in den engen Ecken von Monaco", beschreibt Timo Glock in seiner neuesten Kolumne.

Einmalige Chance für Mercedes?

"Derjenige, der das Rennen anführt, kann das Geschehen bis zu einem gewissen Grad kontrollieren - wie ich vergangenes Jahr. Damals war es ein Einstopp-Rennen und man musste nur zur anvisierten Runde für den Boxenstopp kommen. Als wir so weit waren, kam ich rein - und dann schonte ich die Reifen für den Rest des Rennens", erklärt Red-Bull-Pilot Mark Webber seine erfolgreiche Strategie aus dem Vorjahr. "Ich weiß aber nicht, ob es dieses Jahr auch wieder so sein wird."


Fotos: Großer Preis von Monaco, Pre-Events


"Warten wir ab, ob ihre Reifen am Sonntag halten. Wenn ja, dann könnte es ein schöner Sonntag für sie werden, aber wenn nicht, dann gibt es Chancen", meint der Australier, der als Monaco-Spezialist gilt. "Hier kann alles Mögliche passieren", sieht auch Räikkönen das Rennen längst nicht nicht als verloren an. "Wenn ein Boxenstopp reicht, wird es eine Prozession. Wenn wir auf zwei Stopps umstellen müssen, dann wird es spannend. Ich hoffe daher, dass die Reifen stark abbauen. Dann wird es ein gutes Rennen", sagt Button.

Die große Frage ist, ob die Konkurrenten die beiden Mercedes-Piloten um jeden Preis attackieren werden. Die Reifenprobleme werden die Stuttgarter sicherlich noch nicht abschließend im Griff haben. Monaco könnte eine einmalige Chance bieten - somit auch der einzige Schauplatz sein, wo Gefahr von den Silbernen ausgeht. "Die Pole-Position wäre hier sehr wertvoll, aber wir dürfen unser Hauptziel nicht vergessen. Das ist die Meisterschaft", sagt Fernando Alonso. Kess fügt er an: "Das gilt für Hamilton und Rosberg nicht. Also wenn Mercedes ein Rennen gewinnen will, dann dieses."