Fry: "Waren in Melbourne nicht mutig genug für zwei Stopps"

Warum sich Ferrari-Technikchef Pat Fry und seine Truppe in Melbourne für drei Stopps entschieden und wie der Brite Lotus einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari musste in Melbourne zwar Lotus den Vortritt lassen, dennoch darf die "Scuderia" mit dem Saisonstart absolut zufrieden sein. Der F138 macht, was das Team erwartet - ganz im Gegenteil zu seinem Vorgänger. Und dennoch kämpfte Fernando Alonso 2012 bis zum letzten Rennen um den WM-Titel. Das sollte den Italienern dieses Jahr Mut machen, denn die im TMG-Windkanal in Köln durchgeführten Windkanal-Tests wurden auf der Rennstrecke bestätigt.

Titel-Bild zur News: Pat Fry

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Dazu kommt, dass Alonso in Melbourne deutlich geringere Reifenprobleme hatte als sein Rivale Sebastian Vettel. Während Red Bull selbst auf einer Dreistopp-Strategie mit den Pneus zu kämpfen hatte, wäre bei Alonso laut Technikchef Pat Fry auch ein Rennen mit zwei Stopps eine Option gewesen, obwohl er nicht glaubt, dass man damit Räikkönen hätte besiegen können.

"Es war recht offensichtlich, dass Kimi nur zwei Mal stoppen würde", sagt der Brite. "Wir waren aber nicht mutig genug, um eine Zweistopp-Strategie umzusetzen. Ich glaube nicht, dass wir mit Kimi hätten Schritt halten können, deswegen setzten wir auf eine aggressive Dreistopp-Strategie, um durch den Verkehr zu kommen. Dieser Faktor und die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Box von 60 km/h lässt einen immer überlegen, ob zwei oder drei Stopps besser sind."

Nach dem Überraschungssieg von Räikkönen in Australien hat Fry die Lotus-Truppe dieses Jahr auf jeden Fall auf der Rechnung: "Ihr Tempo ist sehr gut. Sie haben sich gut geschlagen. Kimi war mutig genug für eine Zweistopp-Strategie, also muss man ihnen gratulieren. Wir müssen nun weiterarbeiten, damit wir schneller werden. Es ist schön, Zweiter zu werden, aber am Ende will man immer gewinnen."