Lopez: "Setzen langfristig auf Grosjean"

Lotus-Eigner Gerard Lopez möchte länger mit Romain Grosjean arbeiten, sieht ein besseres Auto als 2012 und sagt, warum Lotus noch keinen Hauptsponsor hat

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean wird nicht müde, zu betonen, dass er aus seinen zahlreichen Fehlern und Starkollisionen der letzten Saison seine Lehren gezogen hat. Immer wieder muss der Franzose beteuern, dass aus ihm ein ganz neuer Fahrer geworden ist. Die richtige Antwort muss der 26-Jährige aber nun auf der Strecke geben, doch bei Lotus ist man überzeugt davon, dass ihm dies gelingen wird: "Romain ist ein anderer Mensch", bestätigt Teameigner Gerard Lopez gegenüber der 'Press Association Sport'. "Er weiß, was er zu tun hat."

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean und Gerard Lopez

Gerard Lopez hat Romain Grosjean gesagt, dass er langfristig mit ihm arbeiten möchte

Damit der Franzose 2013 auch wirklich mit weniger Ungestümtheit zu Werke geht, hat man ihn mit einem besonderen Vertrauensbeweis beruhigt: "Er hat diesen Druck nicht mehr, da wir ihm im Prinzip gesagt haben, dass wir langfristig auf ihn setzen", erklärt Lopez. "Er kann alles nun Rennen für Rennen, Training für Training angehen, denn er hat den Speed, um zu gewinnen." Außerdem könne er sich einiges von seinem erfahrenen Teamkollegen Kimi Räikkönen abschauen: "Im Grunde haben wir eine sehr gute Paarung aus Fahrern und Auto", glaubt der Vorstand der Investmentfirma Genii Capital.

Bisher schien der neue E21 recht vielversprechend zu sein. Zwar hakte beim Test in Barcelona ein wenig die Zuverlässigkeit, doch von der Performance her sieht man sich auf einem Niveau mit den anderen Topteams. "Im Moment glauben wir, dass unser Auto mindestens genauso gut - wenn nicht sogar besser - als im vergangenen Jahr ist", tönt Lopez. An welcher Position sich Lotus genau befindet, darüber herrscht allerdings noch Unklarheit: "Es wird sicherlich sehr eng, wir wären überrascht, wenn wir außerhalb der Gruppe wären. Die Frage ist aber: Wenn alles so eng ist, wie schneidet man innerhalb der Gruppe ab?"

"Obwohl wir von unserem Auto überzeugt sind, wissen wir nicht, inwiefern sich die anderen verbessert haben", fügt der Luxemburger an. Zumindest fahrerisch ist das Team in dieser Saison einen Schritt vorangekommen. Kimi Räikkönen ist nach seiner Auszeit wieder voll im Geschäft und Romain Grosjean scheint mittlerweile gereift. "Wir haben nun zwei Fahrer, die voll dabei sind, die das Team, das Auto und die Strecken kennen", ist Lopez überzeugt. Laut dem Geschäftsmann hätte zumindest der Finne im vergangenen Jahr mehr Rennen gewinnen können, als das eine in Abu Dhabi. Doch verschiedene Gründe hätten dies verhindert. "Also sollten wir in dieser Saison das Ziel haben, mehr als ein Rennen zu gewinnen."

Ein kurzfristigeres Ziel sollte auf finanzieller Ebene gesetzt werden. Als einziges Topteam konnte Lotus bisher keinen Hauptsponsor präsentieren, obwohl das Team lange Zeit auf die Unterstützung der Firma Honeywell gesetzt hatte. "Wir hatten Gespräche und einige waren schon recht fortgeschritten", bestätigt Lopez. Doch der Deal platzte kurz vor dem Abschluss, sodass Lotus auch weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Sponsor ist.


Fotos: Lotus, Testfahrten in Barcelona


"Wir sind das einzige Topteam, das eine Titel-Sponsorenschaft verkaufen kann", preist der Geschäftsmann an. "Es ist wichtig, das richtige Paket zu haben - und das richtige Paket für einen großen Umfang ist auch finanzieller Natur. Man unterschreibt so etwas nicht für zwei oder drei Jahre, und wenn man sich einmal festlegt, dann muss man sich auf etwas festlegen, was einem richtig erscheint."

Scheinbar war Honeywell für Lotus nicht das richtige Paket: "Wir hätten sicherlich einige Dinge unterschreiben können, die durchgesickert sind", sagt Lopez, "aber wir denken, es ist besser für uns, wenn wir sicherstellen, dass wir nur unterschreiben, was auch das Richtige für uns ist." Laut dem Luxemburger könnte für 2013 aber noch ein Sponsorendeal drin sein: "Wir werden vermutlich mit irgendetwas während der Saison aufwarten können."