Marko: "Alonso jammert auf hohem Niveau"

Warum Helmut Marko findet, dass die Zweifel an Sebastian Vettels Fähigkeiten ungerechtfertigt sind und Fernando Alonso kein Duell David gegen Goliath kämpft

(Motorsport-Total.com) - Wenn Fernando Alonso über Sebastian Vettel spricht, dann weist er gerne darauf hin, dass der Deutsche im besten Auto sitzt und nur deswegen so erfolgreich ist. Lewis Hamilton wäre hingegen auch in einem schlechteren Auto imstande, Rennen zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Helmut Marko (Red-Bull-Motorsportchef)

Helmut Marko findet, dass Schützling Sebastian Vettel den Titel verdient hätte Zoom

Der Deutsche nimmt das locker. Er verweist darauf, dass auch er seinen ersten Grand-Prix-Sieg in einem Toro Rosso gefeiert hatte und es nun mal üblich ist, dass die besten Piloten in den besten Autos sitzen. Außerdem würde auch Alonso nicht um die WM kämpfen, würde er in einem schlechten Auto sitzen.

Nun bekommt Vettel von Red Bulls Motorsportkonsulenten Helmut Marko Rückendeckung. Der Österreicher, der sich zuletzt am laufenden Band über die Psychoattacken Alonsos beschwerte, findet die Kritik an seinem Schützling nicht gerechtfertigt. "Vettel wäre in jedem Fall ein verdienter Champion", sagt er gegenüber 'Auto Bild motorsport'.

Marko: Ferrari besser als sein Ruf

Er hinterfragt die im Fahrerlager verbreitete Meinung, wonach Alonso mit stumpfen Waffen gegen Vettels Wunderwaffe aus der Feder von Adrian Newey antreten muss. "Wer hatte denn zum Beispiel in Hockenheim das beste Auto?", gibt er ein Beispiel. "Fernando Alonso! Der Ferrari ist nicht so schlecht, wie ihn alle immer machen."

Tatsächlich hatte Ferrari zwar zu Saisonbeginn ein schlechtes Auto, doch man holte den Rückstand auf die Konkurrenz rasch auf. Bereits in Barcelona war der Ferrari konkurrenzfähig. Dazu kam Rennglück, denn Alonso hätte das zweite Rennen in Malaysia vermutlich nicht gewonnen, wären ihm dort nicht die wechselhaften Wetterbedingungen, die auch seinem Boliden liegen, entgegenkommen.

Marko erkennt Weiterentwicklung bei Vettel

"Fernando hat vielleicht nicht immer das schnellste Auto gehabt, aber über die Saison hinweg ein sehr gutes", verweist Marko darauf, dass der Ferrari in der ersten Saisonhälfte konstanter war als der Red Bull. "Wenn er sagt, er kämpfe mit stumpfen Waffen, ist das Jammern auf sehr, sehr hohem Niveau."

Erst gegen Ende der zweiten Saisonhälfte erwies sich der Red Bull klar als schnellstes Auto, was Vettel mit vier Siegen in Serie demonstrierte. Während der 25-Jährige die Führung in der Weltmeisterschaft an sich riss, fiel Teamkollege Mark Webber immer weiter zurück - er liegt inzwischen mit 106 Punkten Rückstand auf Platz fünf der WM-Wertung.

Marko ortet bei Vettel nach wie vor eine Weiterentwicklung: "Je mehr Routine Sebastian hat, desto mehr Sicherheit bekommt er. Mit weniger Risiko fährt er heutzutage materialschonender und dabei genauso schnell wie früher."

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