• 10.10.2012 18:21

  • von Dominik Sharaf

Macht sich Button zu "Mr. McLaren"?

Der Brite will nach dem Weggang Lewis Hamiltons das Team um sich herum aufbauen und glaubt, dass Fernando Alonso das bei Ferrari bereits geschafft hat

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher und Ferrari sind der Präzedenzfall, wenn es darum geht, wie ein Fahrer im Motorsport ein ganzes Team um sich herum aufbauen kann. Diese Ära in Maranello ist längst Geschichte, doch Jenson Button glaubt, dass eine neue angebrochen ist: "Es gibt eine Menge kluger Leute in der Formel 1, auch wenn es von Außen manchmal nicht so aussieht. Fernando Alonso zählt zu diesen Menschen", so der McLaren-Pilot im Gespräch mit der brasilianischen Tageszeitung 'Lance!'.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button im Kreis der Ingenieure - und bald Mittelpunkt des ganzen Teams? Zoom

Den Spanier hält er für gewieft, wenn es um das Maßschneidern der Truppe nach den eigenen Bedürfnissen geht. "Es war clever, dass er bei Ferrari ein Team um sich herum aufgebaut hat", erklärt Button, den die Scuderia einst an Alonsos Seite holen wollte. Der Brite blieb bei McLaren und scheint zu wissen, warum: "Mein Eindruck ist, dass man dort ankommt und mit offenen Armen empfangen wird. Aber dann würde Fernando hereinkommen und mit den Ingenieuren Italienisch sprechen."

Deswegen hat Button das Heft selbst in die Hand genommen - und versucht, die "Chrompfeile" nach seinen Bedürfnissen auszurichten. Bei Honda respektive bei Nachfolger Brawn sei ihm das gelungen: "Darauf sind wir alle aus. Ich habe es bei meinem früheren Arbeitgeber geschafft, jetzt passiert es wieder." Die Frage, ob der Abschied Lewis Hamiltons ihn bei diesem Bemühen in die Karten spiele, wiegelt der sonst immer auskunftsfreudige Button ab: "Kein Kommentar."

Dass der Abschied des Ex-Weltmeisters dieses Unterfangen einfacher gemacht hat, leugnet der 32-Jährige nicht: "Einer weniger, der vor mir steht", bemerkt Button, der schon Projekte im Auge zu haben scheint: "In der laufenden Saison war ich in den Rennen schnell, aber an den Samstagen kam ich über zweite Plätze kaum hinaus. Im kommenden Jahr kann ich Erster sein." Gelingt es ihm also, für den Bau eines Boliden zu sorgen, der im Qualifying seinen Wünschen entspricht?

Button, in der Regel eine zurückhaltende Natur, positioniert sich klar: "Das Tempo im Rennen ist meine Stärke und ich glaube nicht, dass jemand in dieser Beziehung besser ist", gibt sich der Mann aus Frome selbstbewusst und macht eine einfache Rechnung auf, die zeigt, was eine starke Position innerhalb des Teams bewirken kann. "Liegt mir das Auto, kann ich es auf Pole-Position stellen. Ist der Wagen aber schwieriger zu fahren, stehe ich hinter Lewis." Oder aber hinter Sergio Perez.


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Japan