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Montezemolo will zurück zu Kosten der 1990er

Schleppender Fortschritt bei den Meetings vor und in Valencia: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bleibt bei seinen bekannten Standpunkten

(Motorsport-Total.com) - Dass Luca di Montezemolo am vergangenen Wochenende nach Valencia kam, hatte zwar den Nebeneffekt, dass er Fernando Alonsos grandiosen Sieg beim Grand Prix von Europa live miterleben konnte, doch der Grund für seinen Besuch war eigentlich nicht sportlicher Natur. Vielmehr ging es dem Ferrari-Präsidenten um wichtige sportpolitische Treffen hinter den Kulissen.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo und Jean Todt

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und FIA-Präsident Jean Todt

Bereits am Mittwoch vor Valencia hatten sich Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt für informelle Gespräche über die Zukunft der Königsklasse, das neue Concorde-Agreement und die derzeitigen Kostendiskussionen an einen Tisch gesetzt. In vielen Punkten konnten die beiden aber keinen gemeinsamen Nenner finden, wie zu 'Motorsport-Total.com' durchgesickert ist. Umso wichtiger waren die Folgemeetings am vergangenen Wochenende in Valencia.

Am Samstagnachmittag trafen Ecclestone, Todt und Montezemolo mit den Teamchefs aufeinander. "Es war gut, Ecclestone, die FIA und die FOTA zu treffen, um die Prioritäten der Kostenreduktion zu besprechen", lässt Montezemolo über Ferraris Twitter-Kanal ausrichten. Das Thema Kosten (zuletzt ging es um eine Aufnahme des Ressourcen-Restriktions-Abkommens ins FIA-Reglement) ist schließlich auch eng mit dem Concorde-Agreement vernetzt.

Montezemolos Standpunkt bleibt unverändert: "Wir müssen die Formel 1 wieder auf das Kosten-Niveau der 1990er-Jahre bringen. Wir können nicht ignorieren, was in Europa und im Rest der Welt passiert", fordert er. "Es ist wichtig, dass der Verband, die Inhaber der kommerziellen Rechte und die Teams zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass wir uns auf die Hauptziele geeinigt haben. Das sind die Dinge, bei denen wir an einem Strang ziehen müssen."

Ferrari vertritt aber auch Standpunkte, für die es bei weitem keinen Konsens gibt. So pocht Montezemolo weiterhin auf die Idee, Kundenautos an kleinere Teams verkaufen zu dürfen: "Lieber einen dritten Ferrari als ein langsameres Auto auf der Strecke", argumentiert er. Eine Idee, die von Ecclestone unterstützt wird, bei den meisten Teams aber nicht auf Gefallen stößt. Die Formel 1 soll ein Konstrukteurs-Sport bleiben, finden diese.